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Unterm Strich

Zu seinem 80. Geburtstag ist er ein wenig verschnupft: Arthur Miller wird heute im Arthur Miller Center for American Studies im britischen Norwich feiern, und das ist nicht nur zufällig so. Seit langem beklagt sich der Dramatiker darüber, daß das kommerzielle Theatersystem in den USA ihm kaum noch Möglichkeiten für erfolgreiche Aufführungen bietet. In seiner Heimatstadt New York kommen neue Bühnenwerke nur in Kellertheatern weit weg vom Broadway heraus, und die alten werden praktisch überhaupt nicht mehr gespielt. Dabei hat der aus kleinsten Verhältnissen im Stadtteil Harlem stammende Abkömmling polnisch- jüdischer Einwanderer, als er Dramen wie „Alle meine Söhne“, „Tod eines Handlungsreisenden“ und „Hexenjagd“ schrieb, Amerika, wie man so schön sagt, einen Spiegel vorgehalten, ja eigentlich darf man ihn wohl den Erfinder des „Amerika-den-Spiegel- vorhalten-Theaters“ nennen. Das Stück „Hexenjagd“, das im 17. Jahrhundert spielt, aber in der amerikanischen Kommunistenverfolgung der 50er Jahre als Zeitkritik gelesen wurde, trug wesentlich dazu bei, die amerikanische Kultur zu liberalisieren. Nach seiner dramatisch verlaufenen Ehe mit Marilyn Monroe, schrieb Miller das Stück „Nach dem Sündenfall“. Nach seiner Autobiographie „Zeitkurven“ von 1987 hat Arthur Miller keinen wirklich großen Erfolg mehr gehabt. Er schreibt aber weiter. „Es ist derselbe Job, der es immer war“, sagte er vor kurzem lakonisch.

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