: Unterm Strich
Unter dem Motto „Filme der Welt für die Würde des Menschen“ sind beim Dokumentar- und Animationsfilmfestival in Leipzig mit Sonderprogrammen und Retrospektiven bis Sonntag insgesamt 245 Filme aus
40 Ländern zu sehen. Mit einem Programm internationaler Kurzfilme und den ersten Wettbewerbsbeiträgen ist es am Dienstag im Leipziger Capitol-Kino eröffnet worden. „Wir werden alles tun, um die Existenz dieses Festivals zu sichern, sagte Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube (SPD) zur Eröffnung. Leipzig bleibe ein Treffpunkt der ost- und westeuropäischen Strömungen.
Mit deutschen und estnischen Animationsfilmen, dem experimentellen Video „Reconstruction“ von Laurence Green aus
Kanada, einem Beitrag vom sogenannten Altmeister Stefan Jarl aus Schweden und einem der vielen in Selbstironie gehalte-
nen Dokumente junger Menschen der New Yorker Künstlerszene repräsentierte das Eröffnungsprogramm die Visitenkarte des Festivals.
Im Wettbewerb konkurrieren 20 Filme aus 15 Ländern um die Hauptpreise, die goldene und silberne Taube. Neben dem Dokumentarfilmwettbewerb findet in Leipzig zum erstenmal der Wettbewerb für Animationsfilm statt, der im jährlichen Wechsel mit dem Stuttgarter Festival für Animationsfilme ausgerichtet werden soll.
Der in Berlin lebende Filmemacher Jens Meurer erhält den europäischen Dokumentarfilmpreis 1995. Meurer wird für seinen
engagierten und wegweisenden Einsatz für den europäischen Dokumentarfilm mit dem Felix ausgezeichnet, teilte die Europäische Filmakademie am Dienstag mit. Die Entscheidung wurde gemeinsam vom Akademievorstand, dem deutsch-französischen Kulturkanal Arte und Eurimages getroffen. Meurer, 1963 in Nürnberg geboren, wuchs in Südafrika auf und arbeitete dort seit 1984 als Reporter. Er studierte in Oxford, Paris und New York. Unter anderem drehte er „Im Osten was Neues“ (1993), „Kraftwerk der Leidenschaft“ (1994), „Viva Stalin“ (1994) und „Egoli – Eine Generation nach der Apartheid“ (1995). Die Preisverleihung ist am 17. November in Berlin.
Dort wird auch je ein „Felix“ für den Europäischen Film des Jahres und den Jungen Europäischen Film des Jahres vergeben. Die Preisträger werden erst auf der Veranstaltung bekanntgegeben.
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