piwik no script img

Unterm Strich

In Erwartung der Berlinale wühlt sich der Kulturdiensthabende durch Stapel von Kurzmeldungen und findet prompt einen Eintrag zur Panorama-Reihe der 46. Internationalen Filmfestspiele in Berlin (15. bis 26. Februar). Diesmal soll ein Großteil der Produktionen aus Europa kommen. Matthias Glasner etwa, der Regisseur von „Die Mediocren“, präsentiert in seinem neuen Film „Sexy Sadie“ die Geschichte eines jungen Mannes, der nur noch wenige Tage zu leben hat. Das ganze will recht bunt, turbulent und nachdenklich werden. Der Dokumentarfilm „Reisen ins Leben – Weiterleben nach einer Kindheit in Auschwitz“ von Thomas Mitscherlich porträtiert drei Überlebende des Holocaust – sie waren noch Kinder, als sie in Auschwitz am 27. Januar 1945 die Befreiung durch die Rote Armee erlebten. Neben Europa sind auch einige Länder Ostasiens stark vertreten. Die „Oscar“-Nominierung der Volkrepublik China, „Red Cherry“ von Ye Ying, beschreibt die Ereignisse um den Überfall eines Sommerlagers chinesischer Schüler in Weißrußland durch die deutsche Wehrmacht. Bisher wurden für das Panorama 28 Filme aus 18 Ländern ausgewählt. Über alles weitere werden Sie Sie natürlich auf dem laufenden gehalten, und nicht nur das: Demnächst bekommen Sie in einer Reihe Kurzporträts alle KritikerInnen der taz-Crew vorgestellt, die sich berichterstattenderweise am Wettbewerb beteiligen werden. Wo und wann und welchen Film sie beim ersten Mal geguckt haben, ob sie frei sind oder noch zu haben – mit einem Wort: Fakten, Fakten, Fakten ...

Mit der Europa-Premiere zu „Brennendes Herz“ von dem Österreicher Peter Patzak ist am Dienstag abend in Saarbrücken das 17. Max-Ophüls-Festival für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm eröffnet worden. Die Produktion des Saarländischen Rundfunks erzählt das Schicksal des Schriftstellers Gustav Regler (1898-1963) in Anlehnung an dessen Autobiographie „Das Ohr des Malchus“. Regler präsentiere die Geschichte des Jahrhunderts vom Ersten Weltkrieg und der Weimarer Republik bis hin zum Spanischen Bürgerkrieg, sagte Ministerpräsident Oskar Lafontaine (SPD) vor ausverkauftem Haus. Gustav Regler und Max Ophüls (1902-1957) hatten beide vor den Nazis flüchten müssen. Zur Festivaleröffnung war auch die französische Schauspielerin Annie Girardot gekommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen