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Unterm Strich

Die Verlagsgruppe Carl Hanser hat den traditionsreichen Wiener Paul Zsolnay Verlag gekauft. Hanser- Chef Michael Krüger sagte am Donnerstag in München, Hanser wolle in Zeiten, in denen alle nach Berlin drängten, sich auf der Südostschiene in Richtung Mittelosteuropa etablieren. Zweitens sei es widersinnig, daß in Wien zuletzt kein bedeutender Kulturverlag mehr existiert habe. Man wolle an die großen Zeiten von Zsolnay in den 30er Jahren wieder anknüpfen, nachdem der Verlag zuletzt wenig verlegerisches Aufsehen erregt habe. Drittens habe Hanser sich die Verlagsrechte von namhaften Autoren wie Friedrich Torberg, Leo Perutz, Graham Green, John Le Carré und John Steinbeck sichern wollen.

Die Universität Tübingen bedauert den Verlust des ihr überlassenen Nachlasses des Philosophen Ernst Bloch. Kanzler Georg Sandberger sagte gegenüber der dpa, die Entscheidung der Erben sei nicht im Sinne Blochs, der auch Freunden erklärt habe, seinen Nachlaß solle die Universität erhalten. In einem Vertrag war vereinbart worden, daß die größten Teile des Nachlasses zunächst als Depositum und nach dem Tod der Bloch-Erbin als Eigentum an die Universitätsbibliothek gehen sollen. Die nun von Jan Robert Bloch geltend gemachten Formfehler im Vertrag muß die Universität anerkennen. Interesse am Nachlaß haben Blochs Geburtsstadt Ludwigshafen und die Berliner Akademie der Künste angemeldet.

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