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Unterm Strich

Tauben auf beiden Ohren: Die toskanische Metropole Florenz erprobt ein neues Mittel gegen die Taubenplage. Die Taubeneier sollen Anfang nächsten Jahres von freiwilligen Helfern eingesammelt, vernichtet und gegen Gipseier ausgetauscht werden, wie italienische Zeitungen am Dienstag berichteten, auf denen man dann eben vergeblich sitzt und brütet. Die Idee hatte die Umweltschutzorganisation „Florentinambiente“.

In Florenz gibt es etwa 150.000 Tauben, die als Krankheitsüberträger gelten und auf Statuen und Gebäuden ihren Schmutz hinterlassen. Demnächst sollen mit Spezialnetzen täglich rund 200 Tauben gefangen und danach sterilisiert werden. Der Stadtrat von Florenz will auf diese Weise Proteste tierliebender Florentiner vermeiden. Wer Tauben trotz Verbots mit Hausabfällen oder Brot füttert, muß mit einer Geldstrafe in Höhe von 500.000 Lire (500 Mark) rechnen.

Das Bemerkenswerteste an dem Katalogbuch zur vieldiskutierten Schliemann-Ausstellung in Moskau fällt dem Käufer sofort in die Hand, denn die deutschsprachige Ausgabe des reichbebilderten Bandes „Der Schatz aus Troja“ wird von einem schmalen Ergänzungsheft begleitet. Darin stellt der Direktor des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte die deutsche Sicht der Odyssee dar, durch die nach 50 Jahren in der Verborgenheit nun die legendären Goldschätze aus Troja in die Vitrinen des Puschkin-Museums gelangt sind.

Die Moskauer Museumsleiterin Irina Antonowa hat sich dem Vernehmen nach geweigert, die Ausführungen ihres Berliner Kollegen in den Katalog aufzunehmen, der in sieben Sprachen erschienen ist. Die Eigentumsfrage an den 1944 aus dem brennenden Berlin nach Moskau verbrachten kulturhistorischen Kostbarkeiten, die bis jetzt im Moskauer Museumsdepot aufbewahrt worden sind, ist noch immer ungeklärt.

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