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Unterm Strich

Berlin soll Standort des „Deutschen Holocaust-Museums, Zentralmuseum gegen Verbrechen wider die Menschlichkeit, Arbeits-, Gedenk- und Forschungsstätte für Frieden und Humanität“ werden. Das hat am Sonntag das Gründungskuratorium des Museums in Hannover beschlossen. Zuvor hatte das Kuratorium, darunter zahlreiche Wissenschaftler sowie der frühere Direktor der nationalen israelischen Gedenkstätte Yad Vashem, Shmuel Krakowski, zwei Tage lang über die inhaltliche Konzeption eines künftigen deutschen Holocaust-Museums beraten. Die Einrichtung soll die Verbrechen an allen Opfer- und Verfolgungsgruppen der Nazizeit dokumentieren, heißt es in einer Mitteilung. Die Institution ist als notwendige Ergänzung zur Darstellung des Holocaust in Yad Vashem sowie im Washingtoner Holocaust-Memorial-Museum konzipiert. Die Forschung in dem neuen Museumskomplex soll interdisziplinär erfolgen und sich auch auf aktuelle Verbrechen wider die Menschlichkeit, wie im Bosnien-Konflikt, erstrecken. Zu den Befürwortern eines derartigen Museums gehören der SPD- Bundesvorsitzende Oskar Lafontaine, Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf sowie die Kieler Regierungschefin Heide Simonis. Die Finanzierung der nationalen Gedenkstätte soll über Sponsoren, Spenden sowie aus öffentlichen Mitteln erfolgen, hieß es (siehe: Berliner Lokalteil).

Der Irak verkauft zunehmend wertvolle Grabungsfunde auf dem Weltmarkt. Vor allem in London, New York und Tokio würden Kunsterzeugnisse und Gerät aus dem archäologisch reichen Land gehandelt, berichtete die New York Times am Sonntag. Als Beispiel wurden Rollsiegel aus Mesopotamien genannt. Nach Schätzungen könnten die verkauften Gegenstände aus einigen der ältesten Zivilisationen Millionen Dollar einbringen. Die Experten sind sich nach dem Bericht nicht einig darüber, wer die Stücke auf welchem Weg aus dem Land bringt, das seit 1990 einem Wirtschaftsembargo unterliegt. Möglicherweise schmuggeln Beamte die Gegenstände über Jordanien ins Ausland. „Die Verkäufe haben nach dem Golfkrieg begonnen“, sagte der Professor für mesopotamische Kultur und Archäologie der Universität von Chicago, McGuire Gibson, der Zeitung. „Wenn das so weitergeht, dann wird kein archäologisches Gelände ohne Schaden davonkommen.“

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