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Unterm Strich

Eine der weltweit letzten Tageszeitungen in jiddischer Sprache, Unzer Wort aus Paris, stellt ihr Erscheinen ein. Die letzte Ausgabe nach fast einem halben Jahrhundert soll Ende dieses Monats herauskommen, wie Le Monde (Mittwochsausgabe) berichtete. Zuletzt war das 1947 gegründete Blatt nur noch dreimal pro Woche erschienen. Verkauft wurden nur noch zwischen 3.000 und 4.000 Exemplaren. Unzer Wort informierte über Weltpolitik und das Geschehen in der jüdischen Gemeinde in Paris.

Der Berliner Kultursenator Peter Radunski (CDU) ist am Dienstag mit Amnon Barzel, dem Leiter des Jüdischen Museums, zusammengetroffen. Barzel beharrte dabei auf einer größeren Eigenständigkeit seines Museums, als es das sogenannte „integrative Modell“ des Senats mit dem übergeordneten Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reiner Güntzer, vorsehe. Radunski wolle, wie sein Sprecher Lutz Nebelin sagte, nach weiteren Gesprächen mit allen Beteiligten, darunter der Jüdischen Gemeinde, nach der Sommerpause im August „personelle, organisatorische und konzeptionelle Entscheidungen“ treffen. „Wir haben unsere Möglichkeiten dargestellt, er hat seine Notwendigkeiten dargestellt, und der Senator wird nun entscheiden“, so Nebelin.

Das Land Georgien ist nach einem Zeitungsbericht dazu bereit, die von der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg aus Deutschland abtransportierten Bücher zurückzugeben. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes dem Hamburger Abendblatt bestätigte, ist die Rückgabe für den Spätsommer oder Frühherbst vorgesehen. Der georgische Botschafter in Bonn, Konstantin Gabaschwili, sagte dem Blatt: „Wir sind der Auffassung, daß diese Bücher ein Teil des deutschen Kulturerbes sind. Für uns ist es daher normal und selbstverständlich, daß wir sie dem deutschen Volk zurückgeben.“ Bei den etwa 100.000 Büchern, die nach 1945 in die georgische Hauptstadt Tiflis gelangt sind, handelt es sich den Angaben zufolge überwiegend um Bücher aus dem 17. bis frühen 20. Jahrhundert, die zu 50 Prozent aus der Stadtbibliothek Bremen und zu 20 Prozent aus der Stadtbibliothek Magdeburg stammen. Die restlichen, ungeordneten Bestände kommen aus Hamburg, Lübeck und Berlin. Den Durchbruch bei den Rückgabeverhandlungen hat Roman Herzog bei seinem Georgienbesuch im Juni erzielt.

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