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Unterm Strich

Deutsch für Amateure: Die Budgetkürzungen für das Auswärtige Amt 1997 um 700 Millionen Mark könnten die Schließung von fünf mittleren Goethe-Instituten notwendig machen, wenn die Bundesregierung kein Einsehen hat. Dies sagte Goethe-Präsident Hilmar Hoffmann am Mittwoch in einem dpa-Gespräch. Hoffmann will nach der Sommerpause in einem Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Kohl, Außenminister Klaus Kinkel und Finanzminister Theo Waigel erreichen, daß die Kürzungen beim AA zumindest im Jahr 1997 nicht auf die Mittlerorganisationen für die auswärtige Kulturpolitik durchschlagen.

„Ich gehe guten Mutes in dieses Gespräch“, meinte Hoffmann. „Das mindeste, was das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst oder die Humboldtstiftung brauchen, ist ein Jahr Pause bei den Streichungen.“ Hoffmann fühlt bestätigt sich durch die jüngste Bundestagsdebatte zur Kulturpolitik, in der Kohl und Kinkel den Wert dieser Säule der Außenpolitik ausdrücklich anerkannt hätten.

Für das Goethe-Institut bedeuten die von Waigel verordneten Streichungen nach Worten Hoffmanns einen „herben Einschnitt“ – grundsätzlich drei Prozent oder acht Millionen Mark weniger. „Dies würde den Abbau von weiteren 28 Stellen und Einschränkungen beim sachlichen Angebot erforderlich machen“, sagte er. „Im Endeffekt würde das auf die Schließung von fünf mittleren Instituten oder eines großen Hauses hinauslaufen.“ Allerdings hätten Kohl und Kinkel im Einvernehmen mit Waigel bereits drei Millionen Mark zusätzlich zugesagt – wegen der Neueröffnungen in Johannesburg, Tiflis und Hanoi. „Es ist immer besser, wir eröffnen gar kein Haus, als daß wir ein bestehendes zumachen“, betonte der Goethe-Präsident. „Die geharnischten Proteste aus aller Welt können auch dem Kanzler keine Freude bereiten.“

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