: Unterm Strich
Beharrlichkeit zahlt sich aus. Der oberbayerische Lehrer Friedrich Denk ist mit dem „Bild“- Kulturpreis dekoriert worden. Allerdings nicht, wie man denken könnte, für seinen unermüdlichen Einsatz gegen die Rechtschreibreform, sondern wegen seines „literarischen Engagements“. Lehrer Denk organisiert an seiner Schule in Weilheim regelmäßig Lesungen. Bei diesen Gelegenheiten hinterließen die Dichter auch ihre Telefonnummern für spätere Erklärungen und Resolutionen. Der Springer-Verlag lobte Herrn Denk auch für die Herausgabe der Weilheimer Hefte, die junge Leser für die Literatur begeistern würden. Friedrich Denk ist seit Jahren Beauftragter des bayerischen Kultusministers für Leseförderung.
Auf ganz andere Art und Weise muß in Weimar etwas für den Erhalt der Gutenberg-Galaxis getan werden. Wertvolle Buchbestände der Weimarer Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek sind akut gefährdet. Platzmangel, große Temperaturschwankungen und hohe Luftfeuchtigkeit führen in dem Bibliotheksgebäude aus dem 16. Jahrhundert zu nicht wiedergutzumachenden Schäden an den historischen Büchern. Erst im August hatte die Stiftung Weimarer Klassik auf die räumlichen Probleme der Bibliothek aufmerksam gemacht und Handschriften und Inkunabeln ausgelagert. Der Schimmel frißt sich jedoch gierig weiter. Die Kommission des Deutschen Bibliotheksinstituts appellierte an Bund, Land und Staat, die Stiftung Weimarer Klassik bei der Lösung der drängenden Magazinprobleme zu unterstützen.
Wo wir gerade in Weimar sind: Das dort ansässige Nietzsche-Forum beschäftigt sich mit dem „Impuls Nietzsche“ für Künstler und Literaten. Ab Freitag geben Autoren wie Friedrich Dieckmann, Bruno Hillebrandt, Heleno Sana und Kirsti Katariina Simonsuuri Auskunft. Ferner spricht Nike Wagner über Nietzsche-Vertonungen.
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