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Unterm Strich

„Lügen und Geheimnisse“ (Secrets and Lies) ist von der Vereinigung der Filmkritiker in Los Angeles zum besten Film gekürt worden und zudem mit den Preisen für die beste Regie und die beste weibliche Schauspielerin ausgezeichnet worden. Regisseur Mike Leigh schildert in dem Film die Suche einer schwarzen Londonerin nach ihrer leiblichen Mutter, gespielt von Brenda Blethyn. Die Brüder Ethan und Joel Coen erhielten die Auszeichnung für das beste Drehbuch für „Fargo“. Bleibt nur ein großes Lob für Frances MacDormand nachzutragen, die in „Fargo“ eine wunderbar gelassene, schwangere Polizistin spielt.

Walter Benjamin wird nicht ausgestellt. In Berlin- Wilmersdorf hat die CDU-Fraktion einen Antrag der Bündnisgrünen abgelehnt, das Leben des Kulturphilosophen und Schriftstellers mit einer monographischen Schau zu würdigen. Die Ausstellung war auch als Rekonstruktion jüdischen Lebens in dem Berliner Bezirk geplant gewesen. In der Begründung heißt es, man könne Benjamin nicht als einzelne Person herausgreifen, „da der alleinige Bezug auf eine Person und einen gesellschaftlichen Bereich zu kurz greift, um die vielfältigen Leistungen Wilmersdorfer Bürgerinnen und Bürger zu verdeutlichen“. Bereits Anfang 1996 hatte die CDU die Umbenennung des Seebergsteigs in Walter-Benjamin-Straße verhindert. Der evangelische Theologe Reinhold Seeberg gilt als ein Wegbereiter des Nationalsozialismus.

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