: Unterm Strich
Der Demokratiepreis der Blätter für deutsche internationale Politik (10.000 Mark, Preisträgerin im Vorjahr: die Demokratiebewegung der DDR, vertreten durch Bärbel Bohley und Wolfgang Ullmann) geht 1997 an Daniel Jonah Goldhagen. In der Begründung heißt es, Goldhagens Verdienste erschöpften sich nicht darin, „dem vor allem bei jüngeren Deutschen verbreiteten Bedürfnis, die unfaßbaren zwölf deutschen Jahre zu verstehen und Hilfestellungen zu geben“; in einer für die Zukunft der Bundesrepublik prägenden Phase habe „die Debatte über Hitlers willige Vollstrecker die Sensibilität für Hintergründe und Grenzen deutscher ,Normalisierung‘ geschärft und damit Impulse freigesetzt – für eine Berliner Republik, deren Identität eben nicht in der Abkehr von, sondern in der Vollendung der bundesrepublikanischen Gründungsratio besteht“. Goldhagen in einer Antwort an die Blätter-Redaktion: „Ich hätte mir nie träumen lassen, wie sehr dies Buch Menschen in ihrem Selbstverständnis berühren und welche Diskussionen es auslösen würde.“ Der Preis wird am 10. März in Bonn, wo die Redaktion sitzt, offiziell verliehen, die Laudatio hält Jürgen Habermas.
And now for something completely different: Konstantin Wecker ist jetzt Vater. Frau Annik Wecker brachte am Montag gegen 13.30 Uhr „in einer Klinik in Bayern“ (dpa) den drei Kilogramm schweren Valentin zur Welt. „Um Presserummel zu vermeiden“ wollte Weckers Schwiegervater respektive der Kindsmuttervater, der dieses der Agentur gegenüber kund tat, den genauen Ort nicht nennen. Ein Bayer qua Geburt sei der Bub aber allemal, auch wenn Wecker mittlerweile in Niedersachsen ansässig ist, wo er auch seine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren ohne Bewährung anzutreten hat.
Ein Geldsäckchen, das, wohl zur Zeit des Siebenjährigen Krieges, Fargo-mäßig am Straßenrand verbuddelt wurde, wurde bei Bauarbeiten in Frauenhorst südlich von Berlin aufgefunden. Die 267 sächsischen und brandenburgischen Silbertaler aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stellten „eine bedeutende Geschichtsquelle dar“, wie der Brandenburger Kulturminister Reiche am Montag in Potsdam bei der Schatzpräsentation sagte. Vermutlich habe ein plündernder Soldat den Schatz aus einem nahen Schloß gestohlen und sei dann dummerweise in der Schlacht des Lebens verlustig gegangen.
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