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Unterm Strich

Der Vorteil von Andrew Lloyd Webbers Kompositionskunst besteht gewiß darin, daß sie multikulturell kompatibel ist. So verwundert es nicht, daß nun auch in Japan eine „Evita“-Version in Vorbereitung ist. Bereits im März will der Fernsehsender NHK auf Sendung gehen. In dem TV-Stück möchte die Hauptdarstellerin Akiko Kuno qua Einfühlung in ihre Rolle herausfinden, ob „Evita ein Engel oder ein Teufel war“. Das mag ihr vielleicht noch gelingen. Es gibt aber noch ein paar Probleme. Akiko Kuno, so weiß dpa, ähnelt weder Evita Perón noch Madonna.

Ein unbekannter erotischer Kurzfilm mit Norma Jean Baker soll im Februar auf einer Sammlerbörse im katalanischen Vila-Seca vorgestellt werden. Der nicht mehr ganz frische Streifen stamme aus dem Jahre 1947 und existiere weltweit in nur zwei Kopien. Was nicht nur Sammler interessiert: Hinter dem Namen von Frau Baker verbirgt sich niemand Geringeres als Marilyn Monroe. Ob es das kleine nordspanische Dorf schaffen wird, Cannes damit die Show zu stehlen?

Noch ein Fund, ausgerechnet im Zentrum von Athen. Die seit Jahren gesuchte Schule des Aristoteles sei bei Bauarbeiten zu einem Museum für moderne Kunst gefunden worden. Noch wird der Wahrheitsgehalt der mutmaßlichen archäologischen Sensation geprüft. Zwei Drittel einer Turnhalle aus dem 4. Jahrhundert vor Christus seien freigelegt worden. Aristoteles, ein Schüler Platons, unterrichtete vom Jahr 335 v. Chr. an zwölf Jahre lang an der Schule, die zu einer der großen philosophischen Lehranstalten des antiken Griechenlands zählte.

Offenbar ist das griechische Klima derzeit gut für archäologische Funde. Bereits vor eine Woche soll auf der Insel Salamis jene Grotte gefunden worden sein, in der der griechische Dramatiker Euripides seine Werke verfaßt habe, worunter sich die Dramen „Elektra“, „Medea“ und „Orest“ befinden.

Ein Ergebnis archäologischer Textarbeit ist eine neue Ausgabe von Ludwig van Beethovens Neunter Symphonie. Die Version beruhe auf Forschungsarbeiten des englischen Musikwissenschaftlers Jonathan del Mar, der den Urtext aus verschiedenen Quellen rekonstruierte. Bisherige Ausgaben stützten sich meist nur auf eine Vorlage, meinte ein Sprecher des Bärenreiter-Verlages, wo die Neuausgabe erscheint.

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