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Unterm Strich

Im Streit um die Rückgabe der deutschen Beutekunst sieht der russische Botschafter in Bonn, Wladislaw Terechow, noch „Spielraum für weitere Verhandlungen“. Selbst wenn Rußland die Kulturgüter per Gesetz zu russischem Eigentum erklären sollte, könne dieses Problem „in vernünftiger Weise“ gelöst werden, sagte Terechow am Donnerstag im Saarländischen Rundfunk. So verhandelten Bonn und Moskau schon jetzt über einen Kompromiß. Der Botschafter schloß nicht aus, daß Präsident Boris Jelzin seine Unterschrift unter den Gesetzentwurf zur Überarbeitung an das Parlament zurücküberweisen werde. „Das geschieht ziemlich oft“, sagte Terechow. „Ich meine, wir sollten einfach in Ruhe abwarten, was weiter geschieht.“ Terechow wies darauf hin, daß es in der Diskussion nur um zehn Prozent der aus Deutschland verbrachten Kulturgüter gehe. „90 Prozent hat die Sowjetunion bereits früher an Deutschland zurückgegeben.“ Das behaupteten übrigens deutsche Experten, sagte der Botschafter. Dagegen habe Rußland zwar auch „unzählige Kulturschätze“ während der deutschen Besatzungszeit verloren, aber nur sehr wenig zurückbekommen.

Claus Peymanns angekündigter Abschied vom Wiener Burgtheater ist in Kommentaren der österreichischen Presse weitgehend begrüßt worden. Peymanns „Regie-Furor“ habe „kontinuierlich abgenommen“ und sich in „spielerischen Details verloren“, schrieb am Mittwoch die konservative Tageszeitung Die Presse. Auch habe der Mann „Publikumslieblinge gekränkt“ und mit seiner „populistischen Jugendidolatrie“ Stammgäste beleidigt. So schlimm ist Springer nimmer: Das Boulevardblatt Kurier sieht in Peymanns Weggang ein Zeichen, „daß die Zeit, da die regierende Sozialdemokratie die Kultur großzügig ausstaffierte und sich dafür ,progressive‘ Symbolfiguren holte“, zu Ende ginge.

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