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Unterm Strich

Die chinesischen Behörden haben die Teilnahme des jüngsten Films des Regisseurs Zhang Yimou an den 50. Festspielen in Cannes untersagt. Wie am Donnerstag aus der Umgebung des Filmemachers in Peking verlautete, wurde Zhang von seiner Produktionsfirma über das Verbot informiert. Eine Begründung wurde nicht mitgeliefert. Die Entscheidung sei erstaunlich, da „Keep cool“, so (of all titles!) der Name, bereits die Zensur passiert habe und bald in den chinesischen Kinos anlaufen sollte, wie ein Vertrauter Zhangs meinte. Der Film sollte in Cannes im offiziellen Wettbewerb laufen. Er schildert den Alltag in einer chinesischen Großstadt.

Mit der nicht so recht euphorischen Formulierung „Klaus Bachler ist als Burgtheaterdirektor sicher zu begrüßen“ hat der Wiener Kurier auf die Klärung der Peymann- Nachfolge reagiert. Die konservative Presse, quasi ex negativo ins gleiche Horn stoßend: „Daß Bachler sein Instrument beherrscht, ist durchaus nicht sicher.“ Der Standard sieht Bachler „vor einer schwierigen Aufgabe“, die Salzburger Nachrichten auf „heiklem Terrain“. Insgesamt ein wenig unzufrieden sind's, die Leut', weil halt das fehlen tut, was vorher a ned recht war. Bachler, so schallt's aus Salzburg, „wird nicht mit politischen Äußerungen Unruhe stiften, so wie es Claus Peymann immer wieder getan hat“.

Weiß auch nicht, was er will: Nachdem Michael Jackson einen Besuch bei seinem inhaftierten Konzertveranstalter Marcel Avram bis hin zur fraglichen Uhrzeit („um die Mittagszeit“) für den heutigen Freitag angekündigt hatte und bereits allerhand Kameras, Presseteams u.ä. vor dem Gefängnis München-Stadelheim auf die Lauer gelegt worden waren, kommt der King of Pop nun doch nicht, und zwar „wegen des erwarteten Medienrummels“, wie dpa berichtet. Der 59jährige Avram, der als enger Freund Michael Jacksons gilt, sitzt seit Anfang April wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in Millionenhöhe ein.

Gütiger Westen! Die Spiegel-Cracks Thomas Hüetlin und Christian Kracht, stets auf der Suche nach 1a-investigativem-Journalismus anläßlich erhoffter 1. Mai-Krawalle von Hamburg gen Berlin gezogen, mußten sich mangels Ortskenntnis und krawallisierbarem Stoff am Ende mit einer Reportage über die Paris-Bar begnügen. Sehr jespannt uff det Teil am Montach!

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