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Unterm Strich

Nach langen Heimlichkeiten liegt die Teilnehmerkiste der documenta vor. Sie umfaßt 116 KünstlerInnen und auffallend viele KünstlerInnenteams. Sie reicht von Acconci Studio mit fünf Beteiligten bis zu Andrea Zittel aus Kalifornien, die, Jahrgang 1965, keineswegs die jüngste ist. Überhaupt wird es eine documenta der neuen Namen. Dazu gehören: Oladélé Ajiboyé Bamgboyé aus Nigeria (aber in London arbeitend), Carsten Nicolai aus Chemnitz, Marijke van Warmerdam aus Amsterdam und Slaven Tolj aus Dubrovnik. Alle, die älter sind als fünfzig Jahre, werden offensichtlich als Vorvorväter und -mütter gezeigt, wie Maria Lassnig, Jahrgang 1919, aus Wien oder Michelangelo Pistoletto, Jahrgang 1933, aus Turin. Was überraschen mag: Manche der documenta-Teilnehmer sind bereits verstorben. Zum Beispiel Öyvind Fahlström (1976, Stockholm), Lygia Clark (1988 in Rio de Janeiro) und Martin Kippenberger (1997 in Wien). Am meisten erstaunen dürfte die Teilnahme des Schriftstellers Samuel Beckett (gestorben 1989 in Paris). Trotz des deutlichen globalen Bezugs ist die Künstlerliste sehr europäisch ausgerichtet, das heißt mit Leerstellen bei amerikanischen Positionen. Überraschend ist auch die Neigung der documenta-Chefin Catherine Davids zu etablierten, schon fast vergessenen und zum Anekdotischen neigenden FotografInnen wie Helen Levitt, Garry Winogrand und Ed van der Elsken.

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