: Unterm Strich
Die documenta ist in ihren wohldosierten Abständen immer auch ein anregender Beitrag zu der von Arthur C. Danto erhobenen philosophischen Frage: Was unterscheidet Kunst von gewöhnlichen Dingen? (Vgl. Danto: „Die Verklärung des Gewöhnlichen“, suhrkamp) Art world is looking at you. Die documenta als Traumziel kultureller Kaffeefahrten ist das Motiv eines Plakats, das ab Anfang Juli im Innenstadtbereich in Kassel gezeigt wird. Es gehört zu zehn Bild-Typo- Kunst-Plakaten, die Teil eines Begleitprogramms zur Kunstschau documenta X ist, das die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) bestreitet. Die Plakate, entworfen von Studenten des Fachbereichs Visuelle Kommunikation, sollten „zum Denken, Freuen oder Ärgern“ anregen. Die Aktion steht unter dem Motto „Kunst!?“ Bereits bei den zurückliegenden documenta-Ausstellungen habe man versucht, auf diese Weise den Dialog mit dem Publikum aufzunehmen. Das Plakat im Stil der schrillbunten Broschüren, die für Bus-Einkaufstouren werben, empfiehlt die documenta im gewohnten Tonfall: „Die Teilnahme am Ausstellungsbesuch ist freigestellt.“
Die Akademie der Künste (AdK) Berlin-Brandenburg vermeldet eine Reihe von Neuzugängen. Sie waren auf der Mitgliederversammlung am 24. Mai hinzugewählt worden und nahmen nun an. Neues Mitglied der AdK-Abteilung Musik ist der Dirigent Michael Gielen, der Abteilung Literatur gehört nun auch der Berliner Essayist Friedrich Dieckmann an. In die Abteilung Film- und Medienkunst zugewählt wurden Vicco von Bülow alias Loriot, der Kameramann Thomas Plenert („Nikolaikirche“) und die Filmemacherinnen Ulrike Ottinger und Helma Sanders-Brahms. Zur Abteilung Darstellende Kunst gehören jetzt auch Hermann Beil, Dramaturg am Wiener Burgtheater, die Tänzerin und Choreographin Reinhild Hoffmann, der Regisseur und Komponist Christoph Marthaler und die Tänzerin und Choreographin Arila Siegert. Die Konzeptkünstlerin Hanne Darboven, die Installationskünstlerin Christina Kubisch, der Kunsthistoriker und Publizist Robert Kudielka, der Bildhauer Hermann Pitz, der Maler Hans Schimansky, der Schweizer Ausstellungsmacher Harald Szeemann sowie der Zeichner und Bildhauer Micha Ullmann sind nun Mitglieder der Abteilung Bildende Kunst. Fettungen oder Nichtfettungen sind hier nicht als Wertung zu verstehen.
Eine kleine Serviceleistung zu guter Letzt: Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste weist auf einen Videoworkshop hin, der in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz vom 19. Juli bis 1. August stattfindet. Die Teilnehmer sollen zwischen 20 und 26 Jahre alt sein. Die Teilnehmergebühr beträgt 350 Mark. Englischkenntnisse und Videoerfahrungen sind erwünscht. Das Thema: Polnische Erfahrung und Geschichte. Infos unter Tel.: (030) 283 95 184
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen