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Unterm Strich

bemalte Bretter mit geschnitzten Ornamenten, die der Dresdner Kunstsammler Karl Ernst Osthaus 1898 aus einem Haus in Damaskus hatte aus- und bei sich einbauen lassen.

Theaterdonner: Wolfgang Wagner, Bayreuths Festspielleiter auf Lebenszeit, denkt trotz Anfeindungen aus der Familie nicht an einen Rücktritt. Das ist die Kernbotschaft einer persönlichen Erklärung, die der 77jährige spektakulär zu nächtlicher Stunde am Mittwoch abend verbreitete, zwei Tage vor der heutigen Eröffnungspremiere. Zumindest der Ton der „Dinner for one“-mäßig wiederkehrenden Familienstreitereien zwischen dem Enkel und den Urenkeln ist damit härter geworden. Seit Mitte der 80er Jahre, als der Enkel Richard Wagners das Pensionsalter erreichte, wird alljährlich in Fernseh- oder Zeitungsinterviews die Frage nach seiner Nachfolge gestellt. In diesem Jahr machte Wieland Wagners Tochter Nike ihren Anspruch in einem Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung geltend. Die 50jährige warf ihrem Onkel vor, er wickle die Werke Richard Wagners nur noch ab. Wolfgang Wagner selbst sei ein „Monarch“, ein „Meister des Abschmetterns, der Wutanfälle, des Vernebelns“. Der Beschuldigte: „Polemik ist für mich kein Ersatz für Konzept.“

Das Letzte: Aus einer Konservendose tropfender Kot beschäftigt jetzt dänische Richter. Wie die Kopenhagener Zeitung Politiken am Donnerstag meldete, hat der Kunst- und Kitschsammler John Hunov das Kunstmuseum in Randers auf umgerechnet 80.000 Mark Schadensersatz verklagt. Das von ihm ausgeliehene Kunstobjekt „Merda d'Artista“ („Künstlerscheiße“) des Italieners Piero Manzoni hatte während einer Ausstellung zu tropfen begonnen. Die mit Fakälien Manzonis gefüllte und verplombte Dose enthält, wie das Etikett verrät, „netto 30 Gramm Naturerzeugnisse, produziert im Mai 1961“.

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