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Unterm Strich

Babelsberg bleibt vorerst in der zweiten Liga. Das jedenfalls glaubt Volker Schlöndorff, der die Rettung der Babelsberger Filmstudios zwar für einen wirtschaftlichen, aber nicht für einen künstlerischen Erfolg hält. „Wenn man es daran mißt, daß Arbeitsplätze gerettet wurden, daß weitergearbeitet wird, dann war es ein Erfolg, aber wenn man es an der Qualität der Filme mißt, war es kein Erfolg“, sagte Schlöndorff am Montag im Goethe-Institut in Mexiko-Stadt. „Ich hatte den unsinnigen Traum, wenn man nur am richtigen Ort ist, wird dort wieder ein Film wie ,Metropolis‘ oder ,Der dritte Mann‘ entstehen“, meinte der Regisseur, der bis zum 1. September dieses Jahres Direktor von Babelsberg war. Schlöndorff hält sich derzeit anläßlich einer vom Goethe-Institut veranstalteten Retrospektive seiner Spielfilme in Mexiko-Stadt auf.

Auf die Frage mexikanischer Journalisten zur Übermacht amerikanischer Filme auch auf dem europäischen Markt sagte Schlöndorff, daß die „audiovisuelle Sprache“ des Films heute die amerikanische sei und daß man das kaum ändern könne. Für jeden Regisseur der Welt sei es auch eine Herausforderung, einmal in Amerika Filme zu drehen, erklärte Volker Schlöndorff, der dort 1985 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle das Stück „Tod eines Handelsreisenden“ von Arthur Miller verfilmte. „Es ist wie die A-Liga, und wir spielen in der B-Liga“, sagte Schlöndorff.

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