: Unterm Strich
Christoph Schlingensief fordert die Installierung von vier Containern auf dem Hamburger Bahnhofsvorplatz als Weiterführung seiner „Bahnhofsmission“. Schlingensief, dessen Projekt „Passion Impossible. 7 Tage Notruf für Deutschland“ eigentlich Mittwoch nacht zu Ende gehen sollte, meint nun: „Wir müssen weitermachen“, und lobte sein eigenes Projekt: „Wir haben hier Begegnungen zwischen Obdachlosen und normalen Steuerzahlern im angstfreien Raum ermöglicht. Schlingensief bat den designierten Hamburger Bürgermeister Ortwin Runde (SPD), der die „Bahnhofsmission“ besichtigt hatte, sich für die Einrichtung der Container zu engagieren. Schlingensief will gemeinsam mit dem Schauspieler Bernhard Schütz die erste Monatsmiete übernehmen.
Das am Hauptbahnhof gelegene Deutsche Schauspielhaus Hamburg wird die „Bahnhofsmission“ zunächst bis zum Sonntag (26. Oktober) weiterführen. Danach steht das Gebäude, eine ehemalige Polizeiwache, wegen Umbauten nicht mehr zur Verfügung. Schauspielhaus-Intendant Frank Baumbauer kündigte die Einführung eines „Kommunikationstages“ für Betroffene vom Hauptbahnhof und andere Gäste an. „Wir werden nächste Woche im Foyer oder der Kantine damit beginnen und fordern die Hamburger Kulturinstitutionen auf, sich im Wechsel daran zu beteiligen.“ Auf lange Sicht sei ein Raum mit entsprechender Infrastruktur in Bahnhofsnähe dafür nötig.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen