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Unterm Strich

Schon der Name hat einen vielversprechenden Klang. Die Academie Française hat ihren großen Romanpreis in diesem Jahr an den Schriftsteller Patrick Rambaud für sein Werk „La Bataille“ („Die Schlacht“) verliehen. Der 1918 gegründete und mit 100.000 Franc (knapp 30.000 Mark) dotierte Grand prix du roman ist die begehrteste literarische Auszeichnung der Akademie. Der 1946 in Paris geborene Rambaud hat alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen Autoren rund 30 Bücher geschrieben, darunter zahlreiche historische Romane. Bekannt wurde Rambaud auch mit literarischen Parodien etwa von Marguerite Duras. In dem Roman „La Bataille“ nimmt er ein unvollendetes Projekt von Honoré de Balzac wieder auf. Das Buch handelt von der Schlacht von Essling unter Napoleon.

Um Amerika steht's schlecht, zumindest um die amerikanische Kultur, jedenfalls behauptet das eine Studie der National Endowment for the Arts (NEA), der einzigen staatlichen Kulturförderung der USA. Der Report ist 193 Seiten lang und zieht eine vernichtende Bilanz zur Lage der Künste in den USA. Über zehn Jahre lang gut gefördert und zum Wachstum animiert, lebten Museen und Galerien, Orchester und Tanztheater nun massiv über ihre Verhältnisse. Etliche Kulturgruppen im Land seien elitär und nur für die Reichen da. Sie praktizierten Rassentrennung und hätten kaum Bezug zu ihrer Kommune. Als das düstere Gemälde eines von der Gesellschaft abgehobenen, auf Pump wirtschaftenden Kulturbetriebs die Öffentlichkeit erreichte, setzte eine Flut von Anfragen nach dem Bericht der NEA ein. Künstler und Gruppen waren verärgert, weil sie für diese Krise teilweise verantwortlich gemacht werden. „Vernachlässigt werden die Aspekte der Teilnahme, der Demokratisierung und Popularisierung, die den Künsten vielleicht in einer Zeit hätten helfen können, in der das politische Klima gegen sie stand“, bemängelt der Bericht. Während der in den USA sowieso nur tröpfelnde Geldhahn der Regierung für eine breite Kulturförderung langsam noch weiter zugedreht wird, scheint auch von den öffentlichen Schulen keine Hilfe in Sicht. Der Kunstunterricht werde so gut wie abgeschafft. Kultur, sofern sie nicht als Gewinnunternehmung betrieben wird, könne nur blühen und gedeihen, wenn sich eine breite Bewegung für sie stark mache.

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