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Unterm Strich

Nach mehr als 60 Jahren ist die Marmorplastik „Der Mensch vor dem Antlitz Gottes“ von Arnold Rechberg (1879 bis 1947) am Dienstag an ihren ursprünglichen Standort im Leipziger Neuen Rathaus zurückgekehrt. Das Werk sei 1935 aufgrund kritischer Äußerungen des Bildhauers über den Nationalsozialismus entfernt worden. Seitdem wurde es im Depot des Leipziger Museums der Bildenden Künste aufbewahrt. Die über zwei Meter große Plastik ist Rechbergs monumentalstes Werk. Der Künstler lebte und arbeitete lange Zeit auch in Berlin und Paris. Zu seinen bekannten Werken gehören Porträtbüsten, unter anderem von der Schauspielerin Tilla Durieux.

Gestorben: der Bauhausschüler Albert Hennig. Der Künstler starb bereits am Freitag in seiner sächsischen Heimatstadt Zwickau im Alter von 90 Jahren. Der in Leipzig geborene Fotograf, Maler und Graphiker besuchte das Bauhaus in Dessau 1932 und 1933. Werke Hennigs aus fünfzig Jahren waren erst im vergangenen Dezember in der Zwickauer Galerie am Domhof gezeigt worden. Besucher konnten sich anhand von Zeichnungen, Skizzen und Fotografien von seinem vielfältigen Wirken überzeugen. Hennig, Ehrenbürger von Zwickau, erhielt den Max-Pechstein-Preis der Schumannstadt 1991.

Der russische Dirigent Waleri Gergijew sieht für das Festspielhaus Baden-Baden eine „seriöse Chance“, sich doch noch zu etablieren. Stadt und Land hätten viel Geld in das größte deutsche Opernhaus investiert. Bei Festspielen auf neue Produktionen zu setzen, sei generell ein gutes Konzept – „aber nicht vier Monate nonstop“. Das ambitionierte Ziel, das 2.500-Plätze-Haus zu füllen, sei nicht leicht. Aber der Name Baden-Badens als Festspielstadt werde berühmter; „auch durch negative Schlagzeilen“. Der entscheidende Vorteil liegt für den Intendanten des Mariinski-Theaters in der Akustik sowie in den guten Möglichkeiten für Orchester, Oper und Ballett: „Davon gibt es nur wenige Plätze auf der Welt.“ Gergijew dirigiert bei der Russischen Woche, die am Donnerstag mit der Oper „Pique Dame“ im Festspielhaus beginnt. Der Eintritt ist dank Sponsorengeldern frei, die 13.000 Freikarten sind vergriffen. Nach Angaben des Festspielhaus-Intendanten Andreas Mölich-Zebhauser hat Gergijew „persönlich“ die Sommerfestspiele gerettet.

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