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Unterm Strich

Was heißt es für ein deutsches Mittelzentrum, wenn es in der Rangliste der Kinobesuche weit vorn liegt? Sonst nüscht los? Dabei gibt es doch das Deutsche Eck bei Koblenz, wo wie schon 1997 die fleißigsten Kinogänger zu Hause waren. Statistisch gesehen, kaufte jeder der knapp 110.000 Einwohner übers Jahr 8,11 Eintrittskarten. Vor den 19 Leinwänden in der rheinland-pfälzischen Stadt wurden 885.532 Besucher gezählt. Das ist eine kleine Steigerung gegenüber 1996, als 7,86 Kinokarten pro Einwohner verkauft wurden. Auf den Plätzen folgen eine Reihe weiterer sogenannter Studentenstädte wie Göttingen und Freiburg, in denen die jungen Akademiker einen Großteil ihres Bildungshaushalts eben immer noch über das Kino beziehen. Und? Schlimm? Bildungsnotstand?

Noch vor Saisonstart im Konzerthaus Berlin/ Schauspielhaus am Gendarmenmarkt gastiert dort heute abend das Asian Youth Orchestra. Unter Leitung von Sergiu Comissiona spielen die jungen Musiker aus elf Ländern Wagners Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, von Béla Bartók das „Konzert für Orchester“ sowie Maurice Ravels „Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand“ mit Leon Fleisher als Solist. Das Asian Youth Orchestra mit Sitz in Hongkong vereine, so heißt es bei dpa, den musikalischen Nachwuchs Asiens. Jährlich bewerben sich bis zu 2.000 Musikstudenten um einen der 100 Plätze. In einem dreiwöchigen Übungscamp bereiten sich die Orchestermitglieder im Alter zwischen 15 und 25 Jahren auf eine ausgedehnte Konzertreise mit namhaften Solisten und Dirigenten vor.

Ehemalige Bergbauflächen in der Lausitz und im Rheinland sollen im Rahmen eines EU-Programms mit künstlerischen Mitteln gestaltet werden. Über dieses Projekt der beiden Partnerstädte Cottbus und Grevenbroich informiert eine Ausstellung ab 3. September in Cottbus, teilten die Veranstalter – der Regionalversorger Essag und der Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz – mit. Die Schau heißt „Grenzen erfahren – Grenzen überwinden. Die künstlerischen Projektideen“. Ziel des EU-Programms „Kaleidoskop“ sei es, die europäischen Länder einander geistig näherzubringen. Vorwärts im Kampf gegen die Schlacke in unseren Köpfen.

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) hat zum dritten Mal den Deutschen Kinderkulturpreis vergeben. Die mit insgesamt 80.000 Mark dotierte Auszeichnung geht in diesem Jahr an fünf Institutionen, die sich um die kulturelle Bildung von Kindern besonders verdient gemacht haben. Die fünf Preisträger sind der Berliner Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi, das Nürnberger Kindermuseum „Museum im Koffer“, das Münchener SIN-Studio im Netz, das Rostocker Institut für Neue Medien/Medienwerkstatt und der in Bonn ansässige Verband Deutscher Musikschulen/Deutsches Musikschulorchester.

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