piwik no script img

Unterm Strich

Das neue Buch des Politologen Claus Leggewie „Von Schneider zu Schwerte“ erscheint um 33 Seiten gekürzt. Der Carl Hanser Verlag teilte mit, dadurch solle der Erscheinungstermin am 14. September eingehalten werden. Anstelle des Kapitels werde ein Text des Autors in das Buch aufgenommen, der den Wegfall der Seiten erklären soll. In dem Buch schildert Leggewie eine deutsche Germanistenkarriere nach dem Krieg. Hans Schwerte verkörperte nach 1945 den liberalen Professor, bis 1995 herauskam, daß er unter dem Namen Schneider eine SS-Karriere hinter sich und unter falschem Namen eine neue Laufbahn gestartet hatte. Leggewie will darstellen, daß sich die Wandlung „Von Schneider zu Schwerte“ als ein getreues Abbild der deutschen Geschichte zeige. Das jetzt gestrichene Kapitel ist nach Verlagsangaben durch Indiskretion ehemaligen Kollegen des Germanisten, Aachener Hochschulangehörigen, zugespielt worden, die daraufhin „aufschlußreiche Drohungen“ ausgesprochen hätten. Leggewie habe sich deshalb entschlossen, auf den Text zu verzichten. Er werde in einer gesonderten Publikation dazu ausführlich Stellung nehmen und „Roß und Reiter“ nennen. Aachener Universitätsangehörige sollen die Identität Schwertes gekannt haben.

Der 4. Deutsch-Polnische Poetendampfer startet am 7. September in Wroclaw. „Über die Grenzen hinaus“ ist die Eröffnungsmatinee im Romanischen Haus überschrieben. Danach geht's dann an Bord. Am Abend lesen die Autoren Henryk Bereska und Tadeusz Rozewicz zum Thema „Die Freundschaft der Poeten“. Insgesamt beteiligen sich 80 Autoren.

Die Tour des Poetendampfers wird zum vierten Mal von der Neuen Gesellschaft für Literatur gemeinsam mit dem Polnischen Schriftstellerverband und zahlreichen Kooperationspartnern aus Polen und Deutschland organisiert.

Musikfreunde, aufgepaßt! Leonard Bernstein goes Internet. Die Bibliothek des Parlaments in Washington, die Library of Congress, hat damit begonnen, Teile ihrer 400.000 Stücke umfassenden Sammlung zu Bernstein auf ihrer Website (http:// www.loc.gov) zugänglich zu machen. Unter den bislang zugänglichen 85 Dokumenten ist auch das erste Foto von Bernstein als Dirigent. Geplant ist, nach und nach die ganze Sammlung ins Netz zu stellen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen