: Unterm Strich
Ach, ihr deutschen Dramatiker allesamt! Zu hundert habt ihr euch um den von Ex-Bahnchef gestifteten Heinz-Dürr-Stückepreis des Deutschen Theaters beworben, und nix war's. Die Jury, bestehend aus Jutta Hoffmann, Dieter Sturm und Hermann Beil, erkannte zwar „ermutigende Ansätze“, aber auch einen „durchgehenden Mangel an originärer Schlüssigkeit des Dramatischen, an Stoff und Haltung, ja an eigentlicher Passion“ — und fand keinen würdigen Gewinner. Der Preis wird deshalb mit erhöhtem Preisgeld neu ausgeschrieben. Falls sich bis zum 30. April 1999 (Einsendeschluß) doch noch ein Dramatiker mit Passion findet, kann er jetzt 40.000 Mark gewinnen. Außerdem werden für die Realisierung des Stücks am DT 75.000 Mark „bereitgestellt“. Nähere Informationen: Deutsches Theater/Dramaturgie, Stichwort: Heinz-Dürr-Preis, Schumannstr 13a, 10117 Berlin.
Nächste Woche erscheinen die Memoiren des Kaufhauserpressers Arno „Dagobert“ Funke — definitiv ohne Anleitung zum Bombenbau. Das erklärt der Christoph Links Verlag, der „Mein Leben als Dagobert“ herausgibt. Karstadt hatte zuvor angekündigt, das Buch nicht ins Sortiment zu nehmen, weil es „Anleitungen zu Erpressungen und zum Bombenbau“ enthielte. Rätselhaft. Karstadt sollte eigentlich an gutem Verkauf interessiert sein, hat der Konzern doch einen Pfändungsbeschluß über 1,5 Millionen DM für alle „Dagobert“-Honorare vorgelegt.
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