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Unterm Strich

Es darf aufgeatmet werden: Les Humphries lebt. Die Meldung von seinem Tod, die am Freitag über die Agenturen lief, verbreitete der Sänger in einer durchaus kunzelmannesken Aktion höchstselbst, indem er sich als sein Bruder ausgab. Angeblich hatte er einfach keine Lust, all den Journalisten zu antworten, die von ihm etwas über die letzte Folge der Serie „Derrick“ wissen wollten, deren Titelmusik Les Humphries komponiert hatte. Die B.Z. zitiert einen Manager des 70er-Jahre-Stars: „Er leidet unter starken Alkoholproblemen, trinkt jeden Abend sechs Liter Champagner und ißt zwei Kilo Erdnüsse, um die Wirkung zu dämpfen.“ Da kann man dann vielleicht sogar ganz ernsthaft der Auffassung zuneigen, soeben gestorben zu sein.

Roland Ulmer ist neuer Vorsteher des Börsenvereins des deutschen Buchhandels und tritt die Nachfolge von Gerhard Kurtze an. Den Erhalt des Mittelstands bei Verlagen und im Buchhandel erklärte er in einem dpa-Gespräch zu einem seiner Hauptziele. Als weitere Schwerpunkte seiner dreijährigen Amtszeit nannte der Leiter des Stuttgarter Eugen Ulmer Verlags den Kampf um die Buchpreisbindung, eine Neuordnung der Berufsausbildung, die Klärung von Rechtsfragen im Zusammenhang mit den Neuen Medien sowie die Ausweitung des Service für die rund 7.000 Mitglieder, darunter 4.800 Buchhandlungen und 2.100 Verlage. Insbesondere kleinere Buchhandlungen sieht Ulmer gefährdet. „Die Konzentration wird hier wahrscheinlich noch stärker zunehmen als bei den Verlagen. Im Handel stehen wir da erst am Anfang.“ Aufhalten lasse sich der Konzentrationsprozeß jedoch nicht. „Die großen Gruppen wie Bertelsmann, Holtzbrinck und Springer werden weiter wachsen und sich noch stärker globalisieren. Ansonsten glaube ich, daß sich die Mischung aus Großen und Kleinen gar nicht so sehr verändert.“

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