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Unterm Strich

Am Freitag nachmittag ging die Meldung über die Ticker: Margarethe von Trotta wird Uwe Johnsons Roman-Tetralogie „Jahrestage“ verfilmen, nachdem der Regisseur Frank Beyer im Sommer abgesagt habe. Am Sonntag stand Margarethe von Trottas Exmann Volker Schlöndorf auf der Liste der Unterzeichner einer Solidaritätserklärung für Frank Beyer. Nach Beyers Angaben war er nämlich aus dem Projekt herausgedrängt worden. Die 24 Unterzeichner, neben Schlöndorf unter anderen Istvan Szabo, Georg-Stefan Troller, Michael Verhoeven, Marcel Ophuls, Peter Lilienthal, Egon Monk, Reinhard Hauff, Egon Günther, Manfred Krug, Volker Braun, Jutta Brückner, Erich Loest, Wolfgang Menge, Helke Misselwitz, Ulrike Ottinger, betonen der Produktionsfirma Eikon wie dem WDR als Sender gegenüber, sie seien als Regisseure und Kollegen von Beyer „äußerst beunruhigt über die Art und Weise, wie er kurz vor Drehbeginn in seinen Rechten beschnitten und vor ein Ultimatum gestellt wurde, das der Bedeutung des Projekts keineswegs angemessen erscheint“.

Laut Beyer („Spur der Steine“) war er im August kurz vor dem geplanten Drehbeginn aufgefordert worden, die „im Mai einvernehmlich mit dem WDR ausgewählte Hauptdarstellerin Julia Jäger umzubesetzen“ und auf seine engste Mitarbeiterin, die Regieassistentin Irene Weigel, zu verzichten.

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