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Unterm Strich

Gestorben: Der Kölner Schriftsteller Wolfpeter Ritter, der unter dem Pseudonym Peter Terrid seit über 25 Jahren den Perry- Rhodan-Krimis Gestalt verleiht. Er erlag am 8. Dezember 1998 im Alter von 49 Jahren den Folgen eines Herzversagens. Mit „Das Pendel der Zeit“ erschien 1970 in der Reihe „Terra Nova“ sein erstes Romanheft. Ab Heft 775 war Ritter dann bei Perry Rhodan dabei. Außerdem wirkte er bei den Fantasy-Reihen „Dragon“ und „Mythor“, der Horrorreihe „Dämonenkiller“ und der Krimiserie „Kommissar X“ mit. 1997 erschien „Eine Welt für Mörder“ aus der Perry-Rhodan-Reihe „Space Thriller“, ein Krimi, der im 49. Jahrhundert spielt. 1996 und 1997 ging Peter Terrid dann mit der ersten interaktiven Perry-Rhodan-Fortsetzungsgeschichte ins Internet. Aktuell erschien soeben mit dem Romanheft „Finale in Mirkandol“ (Nr.1.947) der letzte Rhodan von der Festplatte Wolfpeter Ritters.

Kein Witz bleibt ungestraft. Max Goldt, der Onkel Max' Kulturtagebuch in Titanic für immer zugeklappt hat, erhält den mit 20.000 Mark dotierten Richard-Schönfeld- Preis. Das sei keine Strafe, sagen Sie. Dann lesen Sie einmal die Begründung. Goldts Satire helfe dem Leser, „sich in einer künstlich gewordenen Welt zu orientieren und dabei seinen Spaß zu haben“.

Blau, blau, blau... Ramschige 22 Mark waren zu zahlen für eine Kassette, auf der Heinz-Georg Kramm, besser bekannt als Heino, zum 60. erst rundumgeehrt von Roman und anderen Ruckrednern, nationalsozialistisch belastete Volkslieder singt. Wie EMI-Sprecher Erich Grote am Montag in Köln sagte, handle es sich um eine Sonderanfertigung, die im Auftrag von Heinos Manager produziert worden und niemals über den regulären Handel zu beziehen gewesen sei. Dafür wurde sie in Gerhard Freys Deutscher National-Zeitung offeriert und hübsche 21.688mal verkauft, etwa dreimal soviel wie die letzte der Lassie Singers. Selbstverständlich stellte, ja stampfte EMI die Produktion umgehend ein. Das schönste Detail aber kommt noch: Auf der Kassette befindet sich auch die deutsche Nationalhymne in allen drei Strophen, produziert vor 20 Jahren für die baden-württembergische Landesregierung, und zwar zu Unterrichtszwecken! Kann, darf, soll das alles wahr sein? Oder steckt hinter allem Norbert Hähnel, der sogenannte wahre Heino? Schreibt!

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