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Unterm Strich

Die Debatte ums Holocaust-Mahnmal ist ein weites Feld. Voilà. Günter Grass hat an Bundesregierung und Bundestag appelliert, das geplante Holocaust-Mahnmal in Berlin allen Opfern des NS-Regimes zu widmen und nicht nur den Juden. „Die Gedenkstätte muß für Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Politische, kurz: für alle Verfolgten und Vernichteten stehen.“ Grass warnt in der Woche davor, mit bester Absicht jene Selektierung fortzusetzen, die die Nazis betrieben haben. Grass unterstützt die Pläne des Staatsministers für Kultur, Michael Naumann, eine integrierte Gedenkstätte aus Museum, Bibliothek und Forschungsstätte zu verwirklichen. „Vorausgesetzt, daß die von mir kritisierte Selektierung aufgegeben wird“, fügte er hinzu. Erinnern könne eine nachgewachsene Generation nur durch Wissen, Lernen und Erfahren. „Das setzt sie auch in die Lage, die ethnischen Säuberungen, die wir in aller Welt erleben, dazu ins Verhältnis zu setzen.“

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