: Unterm Strich
Kurz vor Redaktionsschluß dieser Seite kommt noch ein Hinweis rein auf zornige alte Männer in der Theaterwelt. Ein bißchen Donner und Rauchschwaden vermittelt ein Interview vom Tage. Es knistert in Wien. Da schalten wir mal kurz ein. Spannungen zwischen dem Regisseur Peter Zadek und dem Schauspieler Ulrich Wildgruber sollen eine für die kommenden Wiener Festwochen geplante Neuinszenierung von William Shakespeares „Hamlet“ gefährden. Er wisse nicht, ob die Produktion sein oder nicht sein werde, sagte Wildgruber am Mittwoch in der Wiener Tageszeitung Kurier. Zadek soll verärgert darüber sein, daß der Darsteller während der Probenzeit für „Hamlet“ auch andere Termine habe, heißt er in dem Blatt. „Ich habe mir einen Anwalt genommen, der das regeln soll. Ich bin es leid. Zadek terrorisiert mich“, zitiert der Kurier. „Er hat mich als Opfer auserkoren. Wann immer etwas nicht klappt, soll ich schuld sein. Doch alles, was er über mich sagt, ist gelogen. Er ist ein guter Regisseur, aber auch ein Teufel.“ Er habe einen Vertrag für die Produktion und habe außer ein paar Terminen in Essen alle anderen Verpflichtungen abgesagt, erklärte Wildgruber. „Wir nehmen diese Meldung nicht weiter ernst. Das ist Theateralltag“, sagte die Pressesprecherin der Wiener Festwochen am Mittwoch. Zadeks Neuinszenierung des „Hamlet“ soll am 21. Mai im Rahmen der Festwochen am Wiener Volkstheater Premiere haben. Na also, geht doch.
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