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Unterm Strich

Berlin goes Hauptstadt, Literatur goes Jahrtausend: In der Summe ergibt sich daraus zwangsläufig das „Internationale Literaturfestival Berlin“, das vom 15. bis 25. Juni 2000 erstmals und dann jedes Jahr stattfinden soll – nicht irgendein Festival, sondern mindestens das größte in Europa. 2,6 Millionen Mark will Initiator Ulrich Schreiber von der federführenden Peter-Weiss-Stiftung gemeinsam mit den kooperierenden Institutionen (Literaturhaus Berlin, Literarisches Colloquium, Brecht-Forum und Freunde der Deutschen Kinemathek) bei Sponsoren, Stiftungen, EU und Senat eintreiben, um 30 Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt zu Lesungen und Gesprächen einladen zu können. Ganz nebenbei wird dabei auch noch ein Internationaler Berliner Literaturpreis ins Leben gerufen, der mit 120.000 Mark dotiert sein soll – doppelt soviel wie der Büchnerpreis. Die Latte liegt also sehr hoch, und deshalb muß auch „ein bedeutender Schriftsteller“ den Eröffnungsvortrag halten. Zum Auftakt im Jahr 2000 wird das der Bosnier Dzevad Karahasan sein. Eine Retrospektive widmet sich dem Werk Vladimir Nabokovs, dazu wird es eine Ausstellung im Literaturhaus und eine Filmreihe der Deutschen Kinemathek in den neuen Räumen am Potsdamer Platz geben. Zentraler Veranstaltungsort soll aber als besonderer Clou ein schwimmender Pavillon auf einem Ponton in der Nähe des Bodemuseums sein.

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