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Unterm Strich

Gestorben: Der britische Schauspieler, Regisseur und Produzent Douglas Seale im Alter von 85 Jahren. Er starb bereits vor einer Woche in einem Krankenhaus in New York. Der gelernte Bühnenschauspieler spielte über Jahrzehnte an Theatern in Großbritannien, den USA, Kanada und Irland. Sein Bühnendebüt feierte er 1934 in London. Als Regisseur und Produzent zahlreicher Theateraufführungen spezialisierte sich Seale auf Werke von Shakespeare. Als Filmschauspieler war er unter anderem in Milos Formans Film „Amadeus“ aus dem Jahr 1983 zu sehen. In der Disney-Produktion „Aladdin“ gab Seale seine Stimme der Figur des Sultans. Zudem wirkte er in mehreren Fernsehproduktionen mit.

Im Sinne des Unterscheidungswesens Heinz von Foersters (was raus muß, muß raus, siehe oben) übt sich Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen in der Disziplin des querulatorischen Intervenierens. Wenige Tage vor der geplanten Abstimmung des Bundestages über ein Holocaust-Mahnmal in Berlin meldete er sich noch einmal in der Welt am Sonntag zu Wort, um seine hinlänglich bekannte Ablehnung des Entwurfs von Peter Eisenman in allen seinen Variationen auszudrücken. Die Kunst des querulatorischen Debattierens zeichnet sich durch erratisches Argumentfassen aus. Weil der Berliner Senat als einer der drei Auslober des Wettbewerbs für ein Mahnmal sich nicht entscheiden konnte, wurde die Entscheidung dem Bundestag überantwortet. Genau da sieht Diepgen sie aber überhaupt nicht mehr gern. Ohne Berlin kann das nicht umgesetzt werden, meinte der Regierende Bürgermeister. Er rate dringend davon ab, den Eisenman-Entwurf gegen Berlin durchzusetzen. Die Abstimmung im Bundestag könne nicht das letzte Wort sein, so Diepgen. Der Regierende Bürgermeister grübelte auch über nachfolgende Schritte, wollte aber noch nichts Näheres verraten. Renate Künast von Bündnis 90/Die Grünen warf Diepgen Mahnmalverhinderungspolitik vor.

Jurisdiktion einer Ausstellung: Die Kunstsammlungen zu Weimar werden die beiden Bilder der Berliner Künstlerin Ellena Olsen aus ihrer aktuellen Ausstellung entfernen. „Sobald das Gerichtsurteil da ist, werden die beiden Arbeiten abgehängt“, sagte Sprecherin Susanne Meyer. Das Erfurter Landgericht hatte entschieden, daß die beiden Bilder nicht weiter auf grauer Folie, dicht an dicht und übereinander mit Hunderten anderen DDR-Werken gezeigt werden dürfen. (siehe taz von gestern) Die Kulturstadt Weimar und die Kunstsammlungen hatten am Freitag – einen Tag nach Urteilsverkündung – Berufung beim Oberlandesgericht Jena eingelegt. Der umstrittene DDR-Teil der Ausstellung „Aufstieg und Fall der Moderne“ im ehemaligen NS-Gauforum war am Montag wegen kleinerer Arbeiten geschlossen.

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