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Unterm Strich

Die Asche Dantes bleibt, entgegen anderslautenden Meldungen, verschwunden. Die Asche des teuersten Bildes der Welt, Vincent van Goghs „Dr. Gachet“, muß zum Glück gar nicht erst gesucht werden. Denn es ist nicht verbrannt. Die Bemerkung des letzten Besitzers, des 1996 verstorbenen Ryoei Saito: „Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe“, sei nur ein Scherz gewesen, erfuhr gestern das Tokioter ARD-Studio. „Dr. Gachet“ wurde vielmehr Anfang 1999 in die USA verkauft. Für das Bild, das der Japaner einst für 135 Millionen Mark ersteigert hatte, sei jetzt allerdings nur noch ein Preis zwischen 64 und 96 Millionen Mark erzielt worden, heißt es. Den Museen, die in den letzten Monaten vergeblich nach dem Bild gefahndet hatten, um es auszuleihen, wird das allerdings auch nichts nützen. Von dem Konsortium, das das Bild gekauft hatte, war zu hören, daß man nicht daran denke, das Bild der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Fast wäre die neue „Star Wars“-Folge den deutschen Kinogängern vorenthalten worden. Aber nein, Die Ufa-Theater GmbH, so ließ sie gestern verlauten, „ habe nicht verantworten können, den Film in Deutschland überhaupt nicht zu zeigen“. Danke Ufa. Das ein oder andere Milliönchen wird für die Kinokette aber vielleicht trotzdem herausspringen, auch wenn man dort heftig über miese Konditionen und Knebelverträge des Verleihs Twentieth Century Fox klagt.

Unser Held des Tages heißt Henrik Tandler. Wie wir von dpa soeben erfuhren, ist der deutsche Student aus der Nähe von Hamburg der 150.000. Besucher der Pariser Kunstausstellung „Robert Delaunay: Vom Impressionismus zur Abstraktion“. Nein, gerade erreicht uns eine eilige Korrekturmeldung. Tandler ist der 250.000. Besucher. Und dpa gewinnt heute den Sommerlochfüllerpreis am Bande.

Währenddessen ist die indische Bestsellerautorin Arundhati Roy in ernsten Schwierigkeiten. Am höchsten Gerichtshof ihres Heimatlandes läuft gegen sie ein Verfahren wegen ihrer Proteste gegen den Bau des Narmada-Damms. 3.000 Staudämme in Indien sind genug, meinte Roy, die eine Gruppe von Intellektuellen anführt, die gegen das Staudammprojekt, das jetzt nach vierjährigem Baustopp wieder aufgenommen wurde, mit vielen Aktionen protestiert.

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