: Unterm Strich
Auf nach Jena! In der Universitätsstadt geben sich nämlich „auch im neuen Jahrtausend namhafte europäische Autoren, Philosophen und Schriftsteller ein Stelldichein“ (Nachrichtenagenturprosa: ADN). Die 1993 vom Collegium Europaeum Jenense ins Leben gerufenen „Internationalen Poetik-Vorlesungen zur Beförderung der Humanität“ werden über das Jahr 2000 hinaus fortgesetzt, erklärte Initiator Edwin Kratschmer in Jena. Als letzter Dozent dieses Jahrhunderts wird im Dezember Hugo Loetscher in Jena erwartet. Der in Zürich lebende Literat hält am 8. Dezember eine Vorlesung unter dem Titel „War meine Zeit meine Zeit“.
Gute Fragen hat sicherlich auch der Schriftsteller Günter Kunert in petto (Formulierung: taz), der als erster Gast im neuen Jahr „Selbstinterpretationen“ vorstellen wird. Weiter setzen sich 2000 zur Beförderung der Humanität vortragend ein: Ivan Klima, Bogdan Bogdanovic und Tankred Dorst. Im Jahr 2001 werden der Berliner Autor Ingo Schulze, der Schweizer Adolf Muschg und der serbo-ungarische Schriftsteller Aleksandar Tisma in Jena erwartet.
Wirklich wahr: Die niederländische Popband Golden Earring macht ein Jahr Pause. Was natürlich interessant ist, weil man so recht gar nicht mitbekommen hat, dass sie bislang keine Pause gemacht hat. Aber es stimmt: Weil ihre Familien einmal zu ihrem Recht kommen sollen, wollen sich die vier ständigen Bandmitglieder am 18. Dezember mit einem Großkonzert in Leiden vorübergehend von ihrem Publikum verabschieden. Im kommenden Jahr solle dann eine Live-CD erscheinen, kündigte Manager Rob Gerritsen an. Allerdings werde sie in den Niederlanden möglicherweise bei den Übertragungen von den Olympischen Spielen in Sydney zu hören sein: Derzeit werde über eine Erkennungsmelodie verhandelt, berichtete der Manager.
Cornelia Brink, Gerhard Hirschfeld, Friedrich Kahlenberg, Manfred Messerschmidt, Reinhard Rürup, Ulrich Thamer, Omer Bartov: So heißen die Historiker, die nun als wissenschaftliches Beratergremium zur Überprüfung der Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung fungieren. Das Gremium soll jetzt die in der Ausstellung gezeigten Text- und Bild-Dokumente überprüfen.
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