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Unterm Strich

Bleibt noch Santiago de Compostela übrig: Die Pilgerstadt mit 96.000 Einwohner will sich nicht als Ort der Inquisition und Hexenverbrennungen präsentieren. Stattdessen gibt es im August das Compostela Millennium Festival, an dem Musik-, Tanz- und Theatergruppen aus aller Welt teilnehmen. Außerdem wird eine Ausstellung über die „europäische Modellstadt“ gezeigt. Insgesamt dürfen 60 Millionen Mark ausgegeben werden. Weil die im Jahr 830 gegründete Stadt neben Rom und Jerusalem der wichtigste Wallfahrtsort des Christentums ist, dürfte es im „Heiligen Jahr“ ohnehin voll werden – Kultur hin, Europa her.

Regisseure und Schauspieler aus Hollywood setzen sich für die Vergabe eines Oscars für das Lebenswerk an den polnischen Regisseur Andrzej Wajda an. Berichten aus polnischen Medien zufolge haben sich mehr als 50 Stars einer entsprechenden Initiative von Steven Spielberg angeschlossen. In seinem Schreiben an die Amerikanische Filmakademie begründete Spielberg seinen Vorschlag damit, dass Wajda mit seinem Film „Korczak“ einen der wichtigsten Beiträge des europäischen Kinos zum Thema Holocaust geleistet habe. Der Regisseur sei nicht nur einer der am meisten geschätzten Filmschaffenden dieser Zeit, sondern im Europa der Nachkriegszeit auch für Millionen von Zuschauern ein Symbol für Mut und Hoffnung gewesen.

Thomas Langhoff, der Intendant des Deutschen Theaters in Berlin, ist von einem Schauspielschüler in seinem Büro bedroht und gewürgt worden, um ein festes Engagement zu erzwingen. Wie der Berliner Kurier meldete, ereignete sich der Vorfall am vergangenen Freitag, als der Schauspielschüler in das Intendantenbüro eindrang und Langhoff ultimativ mit vorgehaltenem Gewehr, das sich später als Requisite entpuppte, aufforderte: „Ich kriege jetzt einen Vertrag oder ich erschieße Sie!“

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