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Unterm Strich

Die österreichische Schriftstellerin und Theaterautorin Elfriede Jelinek will die Aufführung ihrer Stücke in Österreich verbieten. Nach einem Bericht im „Kulturweltspiegel“ der ARD reagierte die prominente Autorin damit auf die Regierungsbeteiligung der von Jörg Haider geführten FPÖ.

Elfriede Jelinek will keines ihrer Stücke auf einer Bühne ihres Heimatlandes aufführen lassen, solange die FPÖ mit in der Regierung sitzt. Das sei die einzige Möglichkeit für sie, auf die von ihr als „ekelhaft“ empfundenen aktuellen politischen Verhältnisse in Österreich zu reagieren, sagte die 53-jährige Autorin, die zuletzt mit dem Theaterwerk „Sportstück“ erfolgreich war, in der gestrigen Sendung.

Die Autorin stellt sich mit ihrem Protest in eine Reihe mit vielen anderen österreichischen Intellektuellen. Unter dem Namen „Kulturnation Österreich“ haben über 100 Künstler am Freitag der neuen Regierung in Wien die „moralische Qualifikation“ abgesprochen, „im Namen der Kunst und Kultur zu sprechen“. Die Erklärung wurde bisher unter anderem von den Autoren H. C. Artmann, Friederike Mayröcker, Ernst Jandl und Marlene Streeruwitz unterschrieben.

Elfriede Jelinek widersprach Meldungen, dass sie das Land verlassen wolle. Es sei ihr aus familiären Gründen im Moment nicht möglich, ihren Wohnsitz ganz aus Österreich zu verlegen.

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