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■ Unterm Strich

Ob er Ingeborg-Bachmann-Preis heißen kann, darüber wird noch verhandelt. Aber eines zeichnet sich immer mehr ab: Der Literaturwettbewerb, der bislang unter diesem Namen bekannt war, wird auch diesen Sommer in Klagenfurt stattfinden. Und zwar, wie die österreichische Landeshauptstadt Klagenfurt und der Fernsehsender ORF gemeinsam erklärten, wie vorgesehen vom 28. Juni bis zum 2. Juli. „Modus und Charakter“ der Veranstaltungen, so heißt es in der Erklärung weiter, „sollen wie geplant beibehalten werden“. Die Stadt Klagenfurt stifte wieder den Hauptpreis. Für den vom Land Kärnten, das heißt von Jörg Haider, zurückgezogenen Preis lägen mehrere Angebote vor. Weiter heißt es, dass auch die Mitglieder der Jury in die Gespräche über die weitere Namensverwendung „eingebunden“ würden. Man sei hinsichtlich des Ergebnisses zuversichtlich, weil die Erben der Veranstaltung „grundsätzlich positiv“ gegenüberständen.

Nicht nur beim Wettbewerb selbst, auch bei deren Fernsehverwertung wird es, wie es aussieht, auf das eingespielte Verfahren hinauslaufen: Der Kultursender 3sat will die direkte Übertragung des Ingeborg-Bachmann-Preises fortführen. Wie der Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF, Gottfried Langenstein, sagte, sei der Preis eine „wichtige Institution“, die man „erhalten sollte“. Langenstein, beim ZDF verantwortlich für 3sat (neben Arte), erachtet jede kulturelle Einrichtung, die den Austausch und die Debatte fördere, für „Gold wert“.

Nach Auskunft von Gottfried Langenstein werde es in den nächsten Wochen Gespräche mit den Erben geben, um die Frage des Namens zu klären. Bekanntlich lehnen die Erben eine Verwendung des Namens Ingeborg Bachmann aus Protest gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ ab.

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