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■ Unterm Strich

Hans Haacke ist überrascht: Die scharfe Kritik von Bundestagsabgeordneten an seinem Kunstprojekt im Innenhof des Reichstags hat er so nicht erwartet, teilte der in New York lebende Künstler dem Stern mit. Nachdem der Kunstbeirat des Bundestages seine Installation mit Erde aus den Wahlkreisen der Parlamentarier und der Leuchtschrift „Der Bevölkerung“ gebilligt hatte, soll nun demnächst im Plenum darüber debattiert werden. Ein fraktionsübergreifender Gruppenantrag lehnt das Projekt ab. Haacke erklärt, dass es jetzt „schon ein bisschen brenzlig“ für ihn wird. Er kritisiert das miserable Niveau der Kritik und äußert sich verwundert darüber, „dass CDU und CSU so blödsinnig sind“. Dass ihm in der Debatte auch unterstellt wurde, ein Fan von Walter Ulbricht und ein Gegner der Wiedervereinigung zu sein, nennt er einen „dicken Hund“.

In der Berliner Tageszeitung B.Z. meinte Haacke am Mittwoch, mit der Ablehnung des Projekts „würden sich die Abgeordneten nicht nur vor aller Welt blamieren, sondern sich gefährlich nahe zu Jörg Haider gesellen“. Mit der im März geplanten Plenardebatte über sein Projekt würden die Parlamentarier das zweite Mal nach Christos Reichstagsverhüllung im Plenum über Kunst diskutieren. Eine Ablehnung seines Projekts wäre ein bedenklicher Präzedenzfall, meinte Haacke. „Bisher bestand ein Konsens im Plenum, nicht über die Reichstags-Kunst zu diskutieren. Dies wollte man den Sachverständigen überlassen.“

Außerdem gehen die Altrocker „The Lords“ wieder auf Tour. Nach dem Bühnentod ihres Sängers und Gründungsmitgliedes Lord Ulli, der 1999 bei einem Konzert in Potsdam gestorben war, schien es erst so, als sei das Ende aller Lords gekommen. Doch jetzt touren sie wieder. Am 10. März geht es los. Und den Sänger-Posten, den wollen die Lords auf Dauer vakant halten, um an Lord Ulli zu erinnern.

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