Unterm Strich: Anthony Perkins ist tot

Anthony Perkins ist tot. Am Sonntag ist er, gerade mal sechzig, in Los Angeles gestorben. Todesursache nach Angabe seiner Ärzte: Aids. Perkins, der schon mit 14 auf der Bühne stand, hatte 1953 seine erste größere Filmrolle (In „The Actress“ mit Jean Simmons und Spencer Tracy). Von Anfang an war er ein Darsteller zwiespältiger, jungenhafter Typen (zum Beispiel in William Wylers Bürgerkriegsepos „Friendly Persuasion“ von 1956). Der endgültige Durchbruch kam natürlich mit „Psycho“ (1960), mit ihm allerdings auch die Festlegung. Wenige Schauspieler sind so auf ein Image reduziert worden wie Perkins auf das des mutterfixierten psychopathischen Brotmessermörders Norman Bates, den er in zunehmend schwächer werdenden Sequels des Hitchcock-Klassikers (bis hin zu „Psycho IV“) verkörperte. „Perkins allerdings“, vermeldet dpa, „kann durchaus Anspruch darauf erheben, unter die bedeutendsten Filmschauspieler eingeordnet zu werden.“ In „Lieben Sie Brahms?“ (1960) beispielsweise spielte er Ingrid Bergmans Liebhaber, brachte es in Hollywood damit aber nie zu einem Oscar.