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Unsichtbarer übersehen

Bankräuber wurde in Hamburg gar nicht ignoriert

HAMBURG dpa/taz ■ Seit gestern weiß ein 45 Jahre alter Mann, dass er unsichtbar ist. Gestern betrat der 45-Jährige den Schalterraum einer Bank in Hamburg, zückte eine Waffe, richtete sie auf die Angestellten und rief: „Überfall!“ Und? Nichts passierte! Die Angestellten und Kunden übersahen den Bankräuber einfach. Ganz nach der alten Hamburger Devise „gar nicht ignorieren“ nahmen die Bankgeschäfte ihren gewohnten Lauf: Der Kassierer bohrte gleichmütig in der Nase, die Tresenkräfte falteten gelangweilt Überweisungsformulare zu Papierfaltern, der Zweigstellenleiter beobachtete ungerührt die Börsenkurse auf seinem Fernsehgerät. Enttäuscht ließ der Täter von seinem Vorhaben ab und machte sich ohne Beute aus dem Staub. Und wäre anschließend auch beinahe nicht von der Polizei festgenommen worden, da ihn die Beamten zunächst übersehen hatten.

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