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Unsichtbare Arbeit

■ Deutscher Hausfrauen-Bund feiert 75jähriges Bestehen

Berlin(taz) - „Nur-Hausfrauen“ schuften 50 bis 70 Stunden in der Woche, erwerbstätige Frauen kostet „das bißchen Haushalt“ immerhin zwischen 40 und 60 Stunden. Eine Frau mit zwei Kindern wäscht pro Jahr fünf Tonnen Geschirr, schrubbt 30.000 Quadratmeter Fußboden und legt im Dienste ihrer Lieben 5.000 Kilometer zurück.

Lohn für Hausarbeit - diese Forderung zog einst tiefe Gräben durch die Frauenbewegung. Seitdem aber die CDU die Mütter mit Erziehungsgeld abspeist, ist dem Thema ein wenig die Spitze genommen. Auch der „Deutsche Hausfrauen-Bund e. V.“ - mit 100.000 Mitgliedern und über 500 Ortsverbänden eine starke Lobby - hat diese Forderung nicht im Programm. Stattdessen setzt der Verein auf mehr und längeres Erziehungsgeld, Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung, mehr Teilzeitarbeitsplätze für Frauen und Männer und „partnerschaftliche Haushaltsführung“.

Der „mithelfende“ Mann liegt seit den 70er Jahren im Aufwärtstrend. Immerhin übernehmen inzwischen 16 (!) Prozent Männer „häufig“ Aufgaben im Haus. 43 Prozent kaufen schon mal ein, 31 Prozent nehmen den Putzlappen zur Hand, 31 Prozent die Spülbürste und 23 Prozent passen auf die Kinder auf.

Unsichtbare Hausarbeit müsse sichtbar werden - zum Beispiel im Bruttosozialprodukt, verlangte Rita Süssmuth gestern im Reichstag in West-Berlin. Dort nämlich feierte der „Deutsche Hausfrauenbund“ sein 75-jähriges Bestehen. Das ist wohl finanziell verkraftbar. Was aber, wenn die Frauen als Haus und Heimpflegerinnen einfach einmal ausfallen?

uhe

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