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„Unsere Lektion gelernt“

■ Großes politisches Gesprächsprogramm Mompers in Israel / Werben um Verständnis für Einigungsprozeß

Der Regierende Bürgermeister Walter Momper hat bei seinem einwöchigen Israel-Besuch, der heute zu Ende geht, und bei dem er das Berliner Philharmonische Orchester begleitet hat, ein umfangreiches politisches Gesprächsprogramm absolviert. In einer Pressekonferenz gestern im Panorama-Hotel in der israelischen Hauptstadt Tel Aviv, sagte Momper, daß der gemeinsame Besuch des Orchesters und des Regierenden Bürgermeisters ein Geschenk an Israel und ein historisch politischer Besuch gewesen sei, „der deutlich machen sollte, daß wir unsere Lektion aus der Geschichte gelernt haben“.

Momper war nach Gesprächen mit Bürgermeistern israelischer Städte auch von Staatspräsident Herzog empfangen worden. Am Dienstag hat der Regierende Gespräche mit Ministerpräsident Schamir und Außenminister Arens geführt. Gestern sprach Momper mit dem Vorsitzenden der israelischen Arbeitspartei, Schimon Peres, und dem Generalsekretär Micha Harisch. Eine Zusammenkunft mit dem palästinensischen Bürgermeister von Bethlehem, Freij, und anderen Palästinensern in den von Israel besetzten Gebieten stand ebenfalls auf dem Besuchsprogramm Mompers.

Bei der Pressekonferenz meinte Momper, er habe bei den Gesprächen die Palästinenserfrage angesprochen und zum Ausdruck gebracht, „daß Israels Ansehen im Ausland - vor allem bei der Jugend - durch die Besetzung, die Intifada und die Verletzung der Menschenrechte in den besetzten Gebieten leidet“. In diesem Zusammenhang verwies Momper auf die deutschen Erfahrungen im Ost-West-Konflikt und betonte, daß auch im Konflikt zwischen Juden und den Arabern Schritte zur Entspannung und Verständigung unternommen werden müßten. Momper meinte, daß man in der BRD nicht verstehe, daß in Israel der Plan des amerikanischen Außenministers Baker zur Einleitung eines Friedensprozesses in der Region nicht stärker gefördert werde.

Der Regierende warb in Israel auch um Verständnis für den deutschen Vereinigungsprozeß. Es gebe jetzt ein anderes Deutschland und ein anderes Berlin, meinte Momper und fügte hinzu: „Wir wollen eine weltoffene Hauptstadt sein, eine europäische Metropole, in der ein lebhafter Austausch zwischen Ost und West stattfindet.“

Amos Wollin/Tel Aviv

Siehe auch Seite 23

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