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Unser Ausland: Jocelyn Ntikahavuye

Die Filmemacherin und Autorin Dorothee Wenner hat für ihre Videoinstallation „Unser Ausland“ zehn Berliner aus zehn Ländern befragt und lässt sie dabei Leidenschaften, Bräuche und Eigenarten der Deutschen betrachten. Wir stellen jeden Montag einen von ihnen vor.

Jocelyn studiert Jura. Ihr Ziel dabei ist nicht zuletzt, eines Tages den Völkermord von 1972 in Burundi vor die UNO zu bringen – sie selbst zählt zu den Überlebenden und kam als zwölfjähriges „Flüchtlingskind“ nach Berlin. Sie sagt: „Sauerkraut ist dumm, spießig und hat auf der ganzen Welt einen schlechten Ruf. Deswegen ist es für die deutsche Elite ganz wichtig, sich davon abzugrenzen.“„… und immer wieder die Haare! „Darf ich mal?“ – und bevor ich eine Antwort geben kann, fährt mir wieder eine Hand über den Kopf.“„Ich war in der zehnten Klasse, als sich MTV in Deutschland etablierte und im Fernsehen immer mehr schwarze Models wie Naomi Campbell zu sehen waren. Das hat meine Stellung in der Schule ganz plötzlich verändert und führte dazu, dass ich auf einmal als Schwarze chic und mit meinen afrikanischen Frisuren richtig angesagt war. Damals ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie mediengesteuert und normorientiert viele Deutsche sind.“

„Unser Ausland“: diese Woche im SSE, Schwimm- und Sportzentrum am Velodrom, Prenzlauer Berg

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