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Unruhige Nacht

■ Brandanschläge auf türkische Einrichtungen in Hamburg gehen weiter

Die Hamburger Polizei hat gestern morgen in Altona vier Kurden vorläufig festgenommen. Die Männer stehen im Verdacht, einen türkischen Ladenbesitzer „genötigt“ zu haben. In dem Café, in dem die Festnahme erfolgte, stellten die Fahnder eine geladene Waffe und Plakate kurdischer Organisationen sicher; auf einem Gelände an der Langenfelder Straße wurden bei Gartenarbeiten sechs Molotowcocktails entdeckt. Ein möglicher Zusammenhang zu den Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen wird untersucht.

In der Nacht zu Mittwoch schleuderten Unbekannte Brand–sätze auf eine Moschee und einen türkischen Stadtteiltreff in St. Pauli – verletzt wurde niemand. Im Eingangsbereich eines als Moschee genutzten Kulturvereins in der Paul-Roosen-Straße und am Gebäude eines türkischen Kulturvereins in der Bartelsstraße entstanden leichte Sachschäden. Ein zurückgelassenes Transparent rief zum Kampf gegen türkische Faschisten auf, unterzeichnet vom „Revolutionären Widerstandskomitee gegen Faschismus“. Die angegriffenen Kulturvereine gelten bei Insidern als Treffpunkte türkischer FaschistInnen.

Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte das „Widerstandskomitee“ wie berichtet ein Zentrum der „Familien-Union“ (nicht wie ursprünglich gemeldet „Frauen-Union“) mit Molotowcocktails angegriffen, das ebenfalls den faschistischen Grauen Wölfen zugerechnet wird. Es entstand geringer Sachschaden.

Der Staatsschutz ermittelt gegen das „Komitee“, bisher ohne Ergebnis. Das mit weiteren Anschlägen gerechnet wird, hat die Polizei Schutzmaßnahmen ergriffen. Seit Dienstag werden einzelne Objekte durch Zivilbeamte überwacht. al

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