: Unruhen in weiterem Homeland
Johannesburg (taz) - Mindestens acht Menschen wurden gestern bei Aufständen im „unabhängigen“ Homeland Bophuthatswana getötet, 350 verletzt. Zehntausende forderten die Wiederangliederung des Gebietes an Südafrika. In den zu dem Homeland gehörenden Industriegebieten Garankuwa und Mabopane nördlich von Pretoria wurden verschiedene Geschäfte geplündert, Fabriken zerstört und Dutzende von Fahrzeugen in Brand gesteckt. Ausgelöst wurden die Aufstände, die 20 Tote forderten, vermutlich durch den Putsch am Wochenende im Homeland Ciskei, der mit weitverbreiteten Plünderungen „gefeiert“ wurde. Einsatz von südafrikanischen Truppen und die Verhängung des Ausnahmezustandes haben die Ruhe vorerst wiederhergestellt. Die Proteste in Bophuthatswana stellen bisher keine direkte Gefahr für die Verwaltung von „Präsident“ Lucas Mangope dar. Bophuthatswana besteht aus sieben getrennten Landflecken, die zum Teil Hunderte von Kilometern voneinander entfernt sind.
hb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen