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Unnötige Herkunftsbezeichnung

■ betr.: „Urteil gegen Frau wegen Vergewaltigung“, taz vom 8.9.98

Immer wieder verwenden JournalistInnen zur Beschreibung von StraftäterInnen deren ausländische Herkunft, auch wenn diese mit der Straftat in keinerlei Zusammenhang steht. Damit setzt sich unterschwellig das Vorurteil fest, AusländerInnen seien krimineller als Deutsche (auch innerhalb der sog. Linken). Dagegen ist bei deutschen StraftäterInnen die Staatsangehörigkeit natürlich nie erwähnenswert. Auch die taz tut das immer wieder, vor allem in unkritisch von den Agenturen übernommenen Meldungen (siehe oben): „In der Schweiz ist eine Kosovo-Albanerin wegen Vergewaltigung einer Frau zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.“ Ich halte das für unkritischen Journalismus und würde mich freuen, wenn ihr da in Zukunft aufmerksamer wäret. Carsten Buchholz, Konstanz

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