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Archiv-Artikel

Unisee bleibt

Gut gefälscht: Ein angeblicher Scherf-Brief schockte die Bremer mit „unpopulären Entscheidungen“

Von hude

taz ■ Im Rathaus hat gestern ein vermeintliches Schreiben von Bürgermeister Henning Scherf für Aufregung gesorgt. Der „an alle Bremer Haushalte“ gerichtete Brief gab vor, die Bremerinnen und Bremer über „unpopuläre Entscheidungen“ unterrichten zu wollen.

Für das Großvorhaben „Online City“ müsse der Technologiepark „über die Uniwildnis hinaus“ ausgedehnt werden, hieß es. Die Empfänger des Briefes erfuhren weiter, dass der beliebte Unisee deshalb leider zugeschüttet werden müsse. Dafür würden der Waller Feldmarksee und der Werdersee zu „Erlebnislandschaften“ ausgebaut.

Die Senatskanzlei teilte umgehend mit, dass es sich bei dem Schreiben um eine Fälschung handele. Bis zum Mittag hatten sich bereits zwei besorgte Bürger beim Senat erkundigt, ob der Unisee wirklich zugeschüttet werde. Die Fälscher hatten gute Arbeit geleistet. Sie benutzten den originalen Briefkopf der „Freien Hansestadt Bremen“, unterzeichneten handschriftlich mit dem Namenszug „Henning Scherf“, benutzten wirklichkeitsnahe Floskeln wie „meine lieben Bremerinnen und Bremer“, „Mut zur Zukunft“ und „unsere Freunde von der CDU“. hude