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Uni-UmzugCampus bleibt am Grindel

Nach der Entscheidung gegen die Verlagerung soll der Bezirk Eimsbüttel schnell Pläne vorlegen. Hochschulchef Lenzen schätzt die Kosten auf bis zu 800 Millionen Euro.

Freut sich, dass die Uni am Grindel bleibt: Hochschulpräsident Dieter Lenzen. Bild: dpa

Der Asta der Uni rief am gestrigen Donnerstag zur Menschenkette gegen den Uni-Umzug auf. Dabei hatte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) am Vortag verkündet, dass die Hochschule am Standort Eimsbüttel bleibt - und für einen dreistelligen Millionenbetrag saniert wird. "Wir drängen darauf, dass schnell saniert und neu gebaut wird", begründete der Asta-Vorsitzende Sören Faika die Aktion.

Ansonsten gab es Freude bei allen Beteiligten. Uni-Präsident Dieter Lenzen begrüßte, dass die Stadt auf den Umzug zum Grasbrook verzichte. Es sei klug von Ole von Beust, den Investitionsbedarf für die bauliche Erneuerung anzuerkennen. Laut Lenzen wären dafür von 2012 bis 2018 etwa 600 bis 800 Millionen Euro nötig. Ein Komplettumzug auf den Grasbrook hätte das Fünf- bis Sechsfache gekostet.

"Angesichts der hohen Erschließungskosten", werde die Nutzung des Grasbrooks für universitäre Zwecke "nicht weiter verfolgt", erklärte CDU-Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach, die den Nicht-Umzug ebenfalls als Erfolg feierte. Der Bürgermeister habe die Sanierung der Hochschulgebäude zum "Schwerpunktthema" in der zweiten Legislaturhälfte gemacht. Dies sei ein "absolutes Novum". Durch die Umzugsdebatte habe man "objektiv nur Zeit für die Sanierung verloren", rügte SPD-Politikerin Dorothee Stapelfeldt.

Ideen für Uni-Bauten

Der Bezirk Eimsbüttel hat vor einem Jahr vorgeschlagen, entlang der Grindelallee Wohnhäuser durch drei Uni-Bauten zu ersetzen:

Der Wiwi-Bunker und andere 60er-Jahre-Bauten auf dem Campus würden durch Neubauten ersetzt, die bis auf drei Ausnahmen nur sechsstöckig sind.

Der Sportplatz Feldbrunnenstraße würde umbaut.

Die SPD schlägt zudem vor, den Vorplatz des Hauptgebäudes zu unterbauen und eine Baulückezwischen Staatsbibliothek und Logenhaus zu schließen.

Bezirk und Senat haben Pläne für den Ersatz des Geomatikums an der Bundesstraße.

Die präzisesten Pläne hat die Bauabteilung im Bezirk Eimsbüttel. Der Bezirk hatte bereits im vorigen Sommer erklärt, man könne rund um den Grindel 100.000 Quadratmeter Hauptnutzfläche schaffen. Nachdem Eimsbüttels Bezirkschef Torsten Sevecke das Ende Mai vor dem Akademischen Senat der Uni wiederholte, forderte Gundelach ihn auf, dies binnen drei Wochen zu konkretisieren. "Die Frist ist ein bisschen knapp", sagt Bauamtsleiter Reinhard Buff. "Aber wir werden die Pläne am 7. Juli vorlegen." Es handele sich im Wesentlichen um die Pläne vom Vorjahr, an denen das von der Behörde beauftragte Architekturbüro Gerkan Marg und Partner "kleinteilige Kritik" geäußert habe. Buff: "Das haben wir eingearbeitet. Die fanden unter anderem einige Abstandsflächen und den Sportplatz zu klein." Der Bezirk würde das Geomatikum an der Bundesstraße durch flachere Bauten ersetzen. Auch entlang der Grindelallee und am Sportplatz Feldbrunnenstraße soll neu gebaut werden.

Wenn man die Vorschläge habe, werde man einen runden Tisch einberufen, um zu sehen, "ob die Uni damit leben kann", sagt Gundelachs Sprecher Timo Friedrichs. Sollten die Flächen nicht reichen, müsste über einen "zusätzlichen Standort" nachgedacht werden. Die Finanzierung werde wohl wie beim Schulbau über ein "Sondervermögen" geschehen. "Die Gebäude werden auf eine Gesellschaft übertragen, die dann von den Hochschulen Miete bekommt", sagt Friedrichs.

Die Hochschulgruppe "Campus Grün" sorgt sich, dass ein solches Sondervermögen den Haushalt der Uni belaste und "auf Kosten von Lehre und Forschung" gehe. Dazu sagt Friedrichs: "Das ist nicht unsere Zielsetzung."

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1 Kommentar

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  • M
    manuel

    Das ist stark, das Frau Gundelach - als glühende Befürworterin eines Uni-Umzugs nun den Nicht-Umzug als Sieg verkauft. Darauf muss amn erstaml kommen.