Uni-Umweltschutz

■ Studentische Ökogruppen setzen sich für den Umweltschutz an ihren Unis ein / Mehrwegtassen und Biokost statt Plastik gefordert

Seine knatschgelbe „Mehrweg„-Kaffeetasse bammelt am Hosenbund oder ist am Rucksack angeklemmt. Keine Plastikbecher, heißt die Devise beim vierten bundesweiten Treffen der studentischen Ökologie- und Umweltgruppen, das am letzten Wochenende in der Technischen Fachhochschule (TFH) stattgefunden hat. Schließlich will man in Sachen Müllvermeidung mit gutem Vorbild vorangehen.

Rund 150 StudentInnen aus 26 Uni-Städten sind nach Berlin gekommen, um gemeinsam über mögliche Umweltschutzmaßnahmen an Hochschulen zu diskutieren und sich über konkrete Projekte an einzelnen Unis und Fachhochschulen auszutauschen. „Das Bewußtsein der Studenten zu verändern ist der erste Punkt, an dem wir arbeiten“, erklärt Rainer Korten. Die Ökogruppe der TFH hat zum Beispiel erreicht, daß das Studentenwerk in allen seinen Cafeterien den Kaffee fünf Pfennig billiger abgibt, wenn die eigene Tasse mitgebracht wird. 500 TFH-Student Innen haben inzwischen eine der gelben oder lila „Mehrwegtassen“ gekauft, die die Ökogruppe anbietet. Auch daß das Studentenwerk in Berlin kein Fleisch aus Massentierhaltung mehr auf den Tisch bringt, wird als Erfolg empfunden.

Doch es geht den StudentInnen nicht nur um Porzellangeschirr und Vollwertkost. Die Liste der Forderungen für einen ökologischen Umbau der Hochschulen, die auf dem Treffen erarbeitet wurde, umfaßt über ein Dutzend Punkte. Da geht es zum Beispiel um die Einrichtung eines „zentralen Umweltregals“ in allen Bibliotheken, das aktuelle und umfassende Literatur zum Thema Umweltschutz enthalten soll. Neu- und Umbauten an Hochschulgebäuden sollen den Prinzipien des ökologischen Bauens folgen, in den Druckereien soll nur noch Umweltschutzpapier verwendet werden. Ein anderer Punkt, an dem auch die TFH-Ökogruppe gerade arbeitet, ist das Thema Sondermüll. So soll untersucht werden, wie in den TFH-Labors Chemikalien entsorgt werden und was ins Abwasser gelangt. Den Ökogruppen, in denen sich bislang vor allem NaturwissenschaftlerInnen und TechnikerInnen engagieren, fordern außerdem Veränderungen innerhalb der Lehre. Umweltaspekte sollen allgemein stärker in das Studium eingebunden werden. So findet an der TFH in diesem Semester zum ersten Mal eine Ringvorlesung „Umweltschutz“ statt.

-guth