Unfall auf Kasernengelände: Soldat fährt Kameraden an
Auf einem Kasernengelände in Thüringen ist ein Bundeswehrsoldat mit dem Auto in eine Gruppe von Soldaten gefahren. 13 Kameraden wurden dabei verletzt. Die Bundeswehr spricht von einem Unfall.
BAD SALZUNGEN dpa/ap | Es war noch dunkel, als ein Bundeswehrsoldat am Montagmorgen kurz nach halb sieben mit seinem Privatauto in eine Gruppe von Kameraden fuhr. 30 Grundwehrdienstleistende waren dort vor der Waffenkammer angetreten, sagte ein Bundeswehrsprecher am Montag. 13 Soldaten wurden verletzt, sieben von ihnen schwer. Die Bundeswehr geht von einem Unfall aus und nicht von einem Anschlag oder einer Amokfahrt.
Der Unfallverursacher wurde nach Polizeiangaben nicht verletzt. Er sei auch nicht betrunken gewesen. Der Soldat stand auch Stunden nach dem Unfall noch unter Schock und war nicht vernehmungsfähig.
Der Zwischenfall ereignete sich auf dem Gelände der Werratal-Kaserne im thüringischen Bad Salzungen. Nach Polizeiangaben schwebte von den sieben Schwerverletzten am Mittag aber keiner mehr in Lebensgefahr. Drei von ihnen wurden mit Rettungshubschraubern in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Der Soldat, der den Unfall verursachte, wurde nach Polizeiangaben nicht verletzt, erlitt aber einen Schock. Offenbar übersah er in der Dunkelheit die Gruppe der Soldaten, die sich gerade auf eine Übung vorbereitete. Nähere Angaben zur Unfallursache konnten zunächst weder die Polizei noch die Bundeswehr machen. Die Ermittlungen dauerten an und würden sowohl von der Polizei als auch von Feldjägern der Bundeswehr geführt, hieß es.
Auf dem Kasernengelände sind Privatautos erlaubt, man darf aber höchstens 30 Stundenkilometer fahren. Ob der Autofahrer schneller fuhr, war zunächst nicht bekannt. Die Kaserne wurde nach dem Unfall weiträumig abgesperrt. In der Werratalkaserne sind nach laut Bundeswehr rund 2000 Soldaten stationiert.
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