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Unerträglicher Lärm

■ Beirat Woltmershausen stimmt gegen Wasserflugzeug-Flughafen im Wendebecken. „Ökologisch ist das ja sicher nicht.“

Seit vergangenen Sommer leidet Woltmershausen verstärkt unter Lärm. Vor allem die Anrainer zur Weser sind genervt, seit im Neustädter Hafenbecken ein Flugunternehmen seinen Freizeitflieger wassern lassen darf. „Da können sich schaulustige Touristen duch die Gegend fliegen lassen“, heißt es in Woltmershausen. Und: „Ökologisch ist das ja sicher nicht.“

Schlimmer als das ist aus Sicht des Beirats: Die Fliegerei begann, noch ehe jemand informiert wurde. „Die Häfenbehörde hat Beiräte und Ortsamt einfach übergangen. Wir wurden erst durch Bürgerproteste darauf aufmerksam“, sagt der stellvertretende Ortsamtsleiter von Woltmershausen, Joachim Marks.

Gestern abend entlud sich der Bürgerärger über Lärm und Behörde. Einstimmig rügte der Beirat den Häfensenator für sein Vorgehen – und formulierte Wünsche. Die Behörde möge das Ärgernis Wasserflugzeug abschaffen. Die Lärmbelästigung von über 60 bis teilweise 80 Dezibel sei unerträglich. Die Beiräte hoffen nun darauf, daß weitere Lärmmessungen ihre Meinung bestätigen werden. Sie wollen, daß der Betrieb der kleinen Fluglinie zwischen Flughafen und Woltmershausen mit Ablauf der Probephase Ende Februar aufhört.

Ähnlich tönt es aus dem Beirat Seehausen. Dort hat eine Bürgerinitiative bereits 320 Unterschriften von Lärmgegnern gesammelt – „das ist bei einer Einwohnerzahl von 700 doch ganz beachtlich“, sagt SPD-Beirätin Linda Warnken. Sie ist zugleich Umweltdeputierte und sorgt sich nicht nur um die Menschen sondern auch um die Vögel auf der Insel und auf dem Lankenauer Höft. „Ich glaube nicht, daß das Projekt aus der Probephase in den regulären Betrieb übernommen wird“, prophezeit sie. „Der Beirat Seehausen steht nach meiner Ansicht geschlossen hinter Woltmershausen.“ ede

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